Interview

Produkte & Lösungen

26.02.25

Alles drin – auch für die Praxis

Software-Update mit maßgeschneiderten Lösungen

CAD/CAM, Indikationsspektrum, Praxis & Labor

Redaktion teamwork

Johannes Anders (l.), Senior Manager R&D – Scan/CAD, und Fabian Kempkes, Director Clinical CAD/CAM & Classic Products (beide Amann Girrbach), im Gespräch mit Natascha Brand, Chefredakteurin teamwork

Das Ceramill Software Update 4.8 hielt neben zahlreichen CAD- und CAM-Neuerungen auch eine grundlegende Veränderung bereit – eine neu ausgerichtete Ceramill Software, die zukünftig das Beste aus den Welten Praxis und Labor vereint. Fabian Kempkes, Director Clinical CAD/CAM & Classic Products, und Johannes Anders, Senior Manager R&D – Scan/CAD, erläutern den neuen Ceramill Software Ansatz im Detail und zeigen die wesentlichen Neuerungen auf.

Mit dem Ceramill Software Update 4.8, das Anfang Dezember ausgerollt wurde, können nun auch Zahnärzte das System vollumfänglich nutzen. Das ist neu. Welche Perspektiven ergeben sich daraus für die Praxis?
Johannes Anders:
Alle! Klassische, sogenannte Chairside-Lösungen bieten für Praxen bisher nur die Option, Einzelzahnversorgungen oder kleine mehrgliedrige Brücken umzusetzen. Die Nutzer sind in ihren Möglichkeiten dadurch limitiert. Der Bedarf der Zahnärzteschaft, ein breiteres Indikaktionsspektrum umsetzen zu können, ist über die letzten Jahre gestiegen. Das Ceramill System von Amann Girrbach bietet für dieses Bedürfnis eine Lösung. Neben Einzelzahnversorgungen bestehen beispielsweise Lösungen für mehrgliedrige Brücken, Aufbissschienen oder auch Implantatversorgungen. Das System kann entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Praxis erweitert werden, wodurch diese sich in ihrer gewünschten Ausrichtung zukunftssicher aufstellen können. Das neue Ceramill System kann direkt an die gängigsten Intraoralscanner angebunden werden.

Aber auch die Erweiterung um einen Desktopscanner, etwa für ein Praxislabor sind möglich. Gleiches gilt für die Ceramill Fräsmaschinen. Der Einstieg für kleine Restaurationen kann mit der Ceramill Motion DRS oder aber direkt mit der Perspektive auf die für ein größeres Indikationsspektrum ausgelegten Ceramill Motion 3 Air erfolgen. Durch die bei Amann Girrbach über die letzten 20 Jahre gewonnen Erfahrungen in der Entwicklung dentaler CAD/CAM-Systeme und Fräsmaschinen ist es mit dem Ceramill Software Update gelungen, einfachste Nutzerführung mit hohem Automatisierungsgrad für die digitale Umsetzung von Zahnersatz zu vereinen. Die Sorge vor zu hoher Komplexität besteht nicht mehr.

Mit dem Update kommunizieren Sie gleichzeitig einen neuen „Ceramill-Software-Ansatz“. Was verbirgt sich genau dahinter?
Fabian Kempkes:
Bei Amann Girrbach setzen wir mit unseren Software-Lösungen auf möglichst effiziente und einfache Arbeitsabläufe, die unsere Kunden im Alltag, egal ob Labor oder Praxis, bestmöglich unterstützen.

Mit dem Software-Upgrade 4.8 für die Ceramill Software Pakete kommen wir diesem Versprechen nach und erweitern den Funktionsumfang mit zahlreichen neuen Funktionen und praxisnahen Hilfestellungen. Zentrales Element bildet die neu interpretierte Ceramill Software, die dank ihres modularen Aufbaus gezielt an individuelle Ansprüche und Fähigkeiten angepasst werden kann und so maßgeschneiderte Lösungen für jeden Anwender ermöglicht. Über den „Ceramill Software Manager“ kann die Software entsprechend den Nutzerkenntnissen und dem Anwendungsspektrum konfiguriert werden und ist selbstverständlich jederzeit erweiterbar, sollten sich die Anforderungen ändern. So finden sich sowohl neue, unerfahrene Nutzer wie auch wahre CAD/CAM-Spezialisten in unserem System wieder.

Zusätzlich gehören dank des neuen „Ceramill Connection Guide“ aufwendige und fehleranfällige Datenimporte vom Intra­oralscanner in die Design-Software der Vergangenheit an. Eingebettet in den Ceramill Software Manager bietet der Connection Guide Hilfestellung beim Verbinden der weltweit gängigsten Intraoral­scanner und sichert so eine automatisierte Übertragung der Scandaten in die Ceramill Software. Das vereinfacht den Workflow deutlich und reduziert potenzielle Fehlerquellen.

Warum haben Sie sich dazu entschieden, zukünftig einen „Easy-“ und einen „Detailed Workflow“ anzubieten? Wie genau unterscheiden sich die beiden neuen Workflows und was haben Anwender davon?
Johannes Anders:
Unser Ziel ist es, dentales CAD/CAM so zugänglich wie möglich zu machen – unabhängig davon, ob Sie gerade erst einsteigen oder bereits ein erfahrener Profi sind.

In den letzten zwei Jahrzehnten wurden CAD/CAM-Technologien immer ausgefeilter und leistungsfähiger. Doch die schiere Vielfalt der Funktionen kann schnell überwältigend wirken. Genau hier setzen wir mit unseren beiden optimierten, konfigurierbaren Workflows an. Der Easy-Workflow ist ideal für Anwender, die sich auf das Wesentliche konzentrieren möchten: die ästhetische Gestaltung von Kronen und Brücken. Technische Details wie Passungsparameter oder komplexe Einstellungen werden automatisch im Hintergrund ausgeführt. So können Sie sich voll und ganz auf die kreative Gestaltung fokussieren – einfach, schnell und ohne Kompromisse bei der Qualität.

Für erfahrene Anwender, die maximale Kontrolle und Flexibilität wünschen, bietet der Detailed-Workflow umfangreiche Möglichkeiten zur Individualisierung. Von individuellen Zementspalten bis hin zur präzisen Gestaltung von Kontaktpunkten – hier hat jeder die Freiheit, auf seine spezifischen Anforderungen einzugehen.

Das Beste daran: Weder Zahnarzt noch Zahntechniker müssen sich für einen festen Workflow entscheiden. Unser System passt sich den individuellen Bedürfnissen an. Einsteiger können den Easy-Workflow nutzen und bei Bedarf einzelne Schritte aus dem Detailed-Workflow hinzufügen. Profis können im Detailed-Workflow arbeiten und dennoch bestimmte Funktionen automatisieren, um Zeit zu sparen. Mit dieser Flexibilität unterstützen wir unsere Anwender und Nutzer dabei, ihr individuelles Know-how optimal einzusetzen, aber auch es kontinuierlich zu erweitern.

Sie sprechen immer wieder von einem modularen Aufbau des Ceramill Systems? Was genau ist damit gemeint?
Fabian Kempkes:
Dank des modularen Aufbaus des Ceramill Systems ist es für Kunden jederzeit möglich, den Workflow im Rahmen von buchbaren Software-Zusatzmodulen sowie Anbindung weiterer Geräte wie Desktop­scanner bis hin zum kompletten CAD/CAM-Laborspektrum zu erweitern. So können beispielsweise Module für den Zebris-Gesichtsbogen oder Module für die Erstellung von Schienen, den Workflow – abhängig vom Indikationsspektrum – sinnvoll ergänzen.

Mit unserem Desktopscanner Ceramill Map FX in Verbindung mit der Ceramill Mind CAD-Software bieten wir den Einstieg in die Gestaltung einer Vielzahl unterschiedlichster dentaler Restaurationen. Entsprechend kann CAM-seitig auf das komplette Portfolio an Amann Girrbach-Fräsmaschinen zurückgegriffen und das System erweitert werden.

Zum einen gibt es die Motion DRS, die, ausgelegt auf die Fertigung von Einzelzahnrestaurationen und dreigliedrigen Brücken, auf einfachste Art und Weise in Verbindung mit der Ceramill Mind interagiert werden kann. Zum anderen können wie gehabt laborseitig alle größeren Maschinen, wie die Ceramill Matron, mit der das volle Potenzial dentaler Restaurationen ausgeschöpft wird, in den Workflow integriert werden. Dank des modularen Aufbaus und der beliebigen Erweiterbarkeit können Zahnärzte ihr System individuell gemäß ihren Kenntnissen und ihren Anforderungen zusammenstellen. Entsprechend ist das Ceramill System ein zukunftssicheres System, da es sich jederzeit anpassen lässt und sich mit dem Anwender weiterentwickelt.

Mit dem Ceramill Connection Guide steht ein neues Software Tool zur Verfügung, das die Verbindung zwischen Intraoral­scanner und ­Ceramill Software deutlich vereinfachen soll. Können Sie erklären, wie das funktioniert?
Johannes Anders: Intraoralscanner kommen in immer mehr Praxen zum Einsatz und die Scan-Daten müssen im jeweiligen CAD/CAM-System verarbeitet werden. Herausfordernd ist hierbei heute immer noch die Übertragung der Fälle aus den Intra­oralscanner-Systemen in die entsprechenden CAD/CAM-Systeme. Hier setzt der Connection Guide an. Integriert im Ceramill System unterstützt er auf einfachste Art und Weise bei der jeweiligen Verbindungseinrichtung des Scanner-Systems und bietet darüber hinaus Erläuterungen zur Vorgehensweise der Fallübertragung.

Nach der Einrichtung stellt er sicher, dass Fälle automatisiert in die Ceramill Software übertragen werden. Hervorzuheben ist hierbei, dass neben den 3D-Scans auch die Auftragsinformationen zu Restaurationsart und Materialvorgabe übermittelt werden, wodurch eine nahtlose Weiterverarbeitung im Ceramill System möglich wird. Damit werden umständliche und aufwendige manuelle Prozesse vermieden. Unterstützt wird die Verbindung zu den vier größten Intraoralscanner-Marken weltweit: iTero, 3Shape Trios, Dentsply Sirona und Medit. Darüber hinaus finden sich Erläuterungen und Hilfestellungen zur Übertragung von Scandaten anderer Marken.

Vielen Dank, Herr Anders und Herr Kempkes, für diese interessanten ­Einblicke.

Kurz und knapp

Flexibilität für die Praxis
Anwender müssen sich nicht für einen festen Workflow entscheiden, sondern können ihrem individuellen Know-how entsprechend einsteigen. Für Praxis und Labor steht nun ein und dieselbe Software zur Verfügung, die über einen modularen Aufbau gezielt an individuelle Ansprüche und Fähigkeiten angepasst werden kann und so maßgeschneiderte Lösungen für jeden Anwender ermöglicht:

  • Einsteiger können den Easy-Workflow nutzen und bei Bedarf einzelne Schritte aus dem Detailed-Workflow hinzufügen.
  • Profis können im Detailed-Workflow arbeiten und dennoch bestimmte Funktionen automatisieren, um Zeit zu sparen.

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