Interview

Unternehmen

11.04.24

DentalMonitoring in den Praxisworkflow integrieren

Kieferorthopäde Dr. Peter Schicker im Interview

Aligner, Compliance, Dental Monitoring, Fernüberwachung, Kieferorthopäde

Redaktion

In seiner Fachpraxis für Kieferorthopädie in Bergisch Gladbach widmet sich Dr. Peter Schicker gemeinsam mit seinen Kollegen der zahnmedizinischen Funktionsanalyse und -therapie. Zur Zahnbegradigung seiner Patienten nutzt er sowohl Aligner als auch Zahnspangen. Auf der Suche nach einer geeigneten Lösung zur Fernüberwachung des Behandlungsverlaufs stieß er auf DentalMonitoring (DM), welches er mittlerweile fest in seinen Praxisworkflow integriert hat.

Über seine Erfahrungen und die Vorteile des Einsatzes der KI-gestützten Fernüberwachungslösung berichtet er im Interview.

Herr Dr. Schicker, wann haben Sie angefangen, DM anzuwenden?

Dr. Peter Schicker: Ich bin vor drei Jahren während der Covid-Pandemie auf DM gestoßen, als die Überwachung kieferorthopädischer Fälle eine Herausforderung und einen Störfaktor darstellte, weshalb ich beschloss, diese neue Idee auszuprobieren. Allerdings habe ich DM zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig in meiner Praxis implementiert.
Vor etwa einem Jahr habe ich DM dann erneut ausprobiert, weil sich das Produkt stark verbessert hatte und meine Erwartungen erfüllte. Seitdem habe ich DM mit großem Erfolg vollständig in den Workflow meiner Praxis integriert.
Heute überwache ich alle meine Patienten mit DM – einschließlich Zahnspangen, Alignern und Phase-1-Behandlungen.

Warum haben Sie sich für die Einführung von DM entschieden?

Dr. Schicker: Als Kieferorthopäde bin ich stets bestrebt, meinen Patienten eine hohe Behandlungsqualität in Verbindung mit einer angenehmen Erfahrung zu bieten. Allerdings gibt es bei dem traditionellen Ansatz zur Durchführung einer kieferorthopädischen Behandlung immer noch viele Faktoren, die ich nicht vollständig kontrollieren kann und die erhebliche Auswirkungen auf meine Behandlungen haben. Angesichts der mangelnden Sichtbarkeit und Kommunikation mit den Patienten zwischen den langwierigen Terminen habe ich mich gefragt, wie ich Notfälle effektiv bewältigen kann. Wie kann ich meine Patienten bei der Stange halten und motivieren? Wie kann ich erkennen, wenn sie vom Weg abkommen und sie direkt wieder auf den richtigen Weg bringen? Wie kann ich sicherstellen, dass die Patienten ihre Gummibänder tragen? Wie kann ich auf ihre Sorgen reagieren? Und vor allem: Wie kann ich alles gut dokumentieren, um im Falle unerwünschter Behandlungsergebnisse aufgrund von Non-Compliance mich und meine Praxis aus medizinisch-rechtlicher Sicht zu schützen?

Die KI-gestützte Fernüberwachung schien die Antwort auf dieses Dilemma zu sein. Mehr Transparenz über die Behandlung zwischen den Terminen und eine offene Kommunikation mit meinen Patienten bedeuteten mehr Kontrolle und eine bessere Vorhersehbarkeit, was wiederum zu mehr Effizienz und einem besseren Patientenerlebnis führte. Die KI-Integration bietet uns eine praktikable und gleichzeitig nicht zeitaufwändige Lösung.

Welche Art von Behandlungen überwachen Sie und was sind die Vorteile?

Dr. Schicker: Die Integration von DM in meine Behandlungsprotokolle führte zu einer Optimierung aller Aspekte meiner Praxis: die Art und Weise, wie ich die Behandlung verwalte, mit meinen Patienten kommuniziere, meine Termine plane und Aufgaben an mein Team delegiere. Es ist eine umfassende Umstellung, die ein Umdenken erfordert. Das bedeutete, dass ich alle Patienten, alle Gerätetypen und alle Phasen überwachen musste: Aligner, Zahnspangen, Frühbehandlungen, chirurgische Fälle – sie alle wurden erfasst.

Welche Vorteile der Verwendung von DM ergeben sich bei Aligner-Behandlungen?

Dr. Peter Schicker: Wir erhalten sofortige Benachrichtigung bei Problemen wie nicht sitzenden Alignern, dem Verlust eines Attachments, dem Verlust eines Buttons oder sonstigem. Zudem unterstützt DM bei der Aufrechterhaltung der Compliance von Patienten, indem diese ständig an ihre Trage-Pflichten erinnert werden.

Und welche Vorteile gibt es für die Zahnspangen-Behandlungen?

Dr. Schicker: Wir können besser auf Hygiene, weiße Flecken und Karies achten – insbesondere bei jüngeren Patienten.
Auch Probleme wie Bracket-Debonding, Lösen des Drahtbogens, gebrochenen Drähten, verrutschten selbstligierenden Klammern u.a. lassen sich besser erkennen. Die frühzeitige Feststellung ermöglicht es mir, sofort zu reagieren und die Nebenwirkungen zu reduzieren. Dies hilft auch, Probleme zu antizipieren für den Praxisbesuch der Patienten: So kann die Zeit am Behandlungsstuhl und damit die Wartezeit der Patienten drastisch reduziert werden.

Wie hat sich Ihr Arbeitsablauf nach der Einführung von DM verändert?

Dr. Peter Schicker: Wie ich bereits erwähnt habe, ist DM nicht nur ein Zusatz zu meiner Behandlung, sondern eine Umgestaltung meiner Praxis und der Art und Weise, wie ich meine Patienten behandle.

Für die tägliche Verwaltung des DM-Dashboards wurde eine meiner Assistentinnen mit der Aufgabe betraut, DMC (Dental Monitoring Coordinator) zu sein. Ihre Aufgabe besteht darin, die täglichen Meldungen, die auf dem DM-Dashboard eingehen, zu überprüfen und anhand der festgelegten so genannten Entscheidungsbäume die eingegangenen Informationen zu verarbeiten und entsprechend zu reagieren. Darüber hinaus kommuniziert sie regelmäßig mit den Patienten, um ihre Fragen zu beantworten und sie auf ihrem Weg zu begleiten und zu coachen.

Bezüglich des Zeitaufwands für die Verwaltung von DM benötigt meine DMC in unserem Fall durchschnittlich 30 Minuten pro Tag, um alle Benachrichtigungen durchzugehen und zu bearbeiten.

Besonders positiv wirkt sich DM auf meine Terminintervalle und meinen Terminkalender aus: Für meine Aligner-Patienten gilt, dass ich sie alle drei Monate sehe. Die meisten der regulären Aligner-Kontrolltermine werden nun durch die DM-Scans ersetzt und Patienten erhalten nur dann einen Termin, wenn dies für einen klinischen Eingriff erforderlich ist.

Die Patienten mit festsitzenden Zahnspangen sehe ich im Durchschnitt ebenfalls alle drei Monate. Die größte Auswirkung des Einsatzes von DM ist die Optimierung der Terminvergabe für Notfälle. Zum einen können die echten Notfälle, die eine sofortige Behandlung erfordern, herausgefiltert und eingeplant werden. Andererseits können die Situationen, die keinen Notfallbesuch erfordern, ausgeschlossen werden, da sie aus der Ferne behandelt werden können oder bis zum nächsten Besuch warten können. Zweitens sind alle unsere Notfalltermine jetzt gut vorhersehbar und es gibt viel weniger Überraschungen. Wir wissen genau, was getan werden muss und wie viel Zeit dafür benötigt wird, was sich natürlich erheblich auf den Tagesablauf und die Wartezeit der Patienten auswirkt.

Welche Vorteile können Sie nach einem Jahr der vollständigen Einführung von DM feststellen?

Dr. Peter Schicker: Erstens ist die Qualität meiner Behandlungsergebnisse besser. Mit Alignern erhalte ich eine bessere Patienten-Compliance, weniger Fehlanpassungen und damit weniger Nachbesserungen. Bei Zahnspangen erlebe ich weniger unerwünschte Wirkungen aufgrund des optimierten Notfallmanagements, eine bessere Compliance beim Tragen der Zahnspangengummis und, was am wichtigsten ist, eine bessere Mundhygiene der Patienten.

Zweitens ist meine Terminplanung optimiert. Ich habe eine deutliche Verringerung der spontanen und unvorhergesehenen Termine, weniger Wartezeit für alle Patienten und weniger benötigte Termine pro Fall festgestellt.
Des weiteren sind meine Patienten zufriedener. Sie fühlen sich gut aufgehoben und die Kommunikation ist für sie einfacher.

Auch meine Mitarbeiter sind zufriedener. Sie fühlen sich stärker in die Behandlung einbezogen und sind näher an den Patienten dran. Durch den optimierten Zeitplan haben sie weniger Stress.

Und nicht zuletzt fühle ich selbst mich als Kieferorthopäde in meinem Fallmanagement unterstützt und beruhigt, da DM mir hilft, meine Fälle besser zu kontrollieren und es zudem wie ein Sicherheitsnetz wirkt. Ich schätze es, mehr Kontrolle über meine Behandlungen, weniger Überraschungen in der Praxis und ein solides Dokumentationssystem zu haben.

Quelle: DentalMonitoring

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