Eventbericht

Einblicke

05.01.22

Der Schlüssel zum ästhetischen Erfolg

Weichgewebemanagement

Implantat­prothetik, Regeneration, Weichgewebe

Natascha Brand

06 – Moderator Dr. Christian Lex (li.) mit
Dr. Iñaki Gamborena

Im Rahmen des 4. Münchner Treffs zeigte Dr. Iñaki Gamborena (re.) im Hilton Munich Park wie ästhetisches Weichgewebemanagement auch unter schwierigen Bedingungen bei implantatgestützten Frontzahnversorgungen gelingt.

Alle zwei Jahre veranstalteten Nobel Biocare und Dr. Christian Lex den Münchner Fortbildungstag, der den Teilnehmern ausgiebig Raum und Zeit gibt, tief in das Konzept des jeweiligen Referenten einzublicken. Beim 4. Münchner Treff stellte Dr. Iñaki Gamborena einmal mehr unter Beweis, dass er zu Recht „Zauberer des Weich­gewebes“ genannt wird. In seiner Praxis in San Sebastián/Spanien hat er im Lauf der vergangenen Jahre viel Erfahrung mit Patienten gesammelt, die ihm aufgrund einer schwierigen Situation im ästhetischen Bereich entweder überwiesen wurden oder über Empfehlung den Weg selbst in seine Praxis fanden. Sein Konzept des Weichgewebeaufbaus wurde anfangs oft angezweifelt. Doch seine exzellenten ­Ergebnisse gaben ihm Recht und heute ist er einer der internationalen Experten für ästhetische Frontzahn-Restaurationen.
Das Weichgewebe ist der Schlüssel zum Erfolg – das ist Gamborenas Botschaft. Kaum ein Implantat inseriert er ohne vorheriges Bindegewebetransplantat, weil gerade dieser Schritt den ästhetischen Erfolg bringt. Bei der Gewebeentnahme präferiert er die Tuberregion. Hier liegt die geeignete Gewebequalität mit nicht resorbierbaren Kollagenfasern vor. Das Transplantat platziert er auf dem ­Kieferkamm, sodass dort genügend Gewebe vorhanden ist, um das definitive Abutment konkav zu gestalten. Darum geht es: Die Dicke des Weichgewebes wird in einer krestaleren Position erhöht, um möglichst viel Weichgewebe rund um das Implantatlager einzubringen und ein ­ästhetisches, langzeitstabiles Ergebnis zu erzielen.

Geweberegeneration braucht Raum und Zeit
Gamborena erzielt beides mit seinem Slim Abutment Konzept. Dieses bietet mehr Raum für Transplantate, vor allem im Bereich der Papillen. Er benutzt immer dann Slim Abutments, wenn er mehr Gewebevolumen benötigt. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn der Knochen nicht genügend Volumen liefert oder dem Patient an dieser Stelle ausreichend natürliches Weichgewebe fehlt. Das Slim Abutment schafft Raum und ermöglicht größere Weichgewebetransplantate genau am Kieferkamm (Abb. 1 bis 4).


Konsequent warnte Gamborena vor vertikalen Inzisionen im Frontzahnbereich, da die Blutgefäßentwicklung nachher nie mehr die gleiche sei wie zuvor. Er zeigte, dass mit gesplitteten Papillen und gesplitteter bukkaler Wand perfekte Augmentationen gemacht werden können – ohne jedoch befürchten zu müssen, dass das augmentierte Weichgewebe wieder aufgeht.
Gamborenas Konzept, in der Front ästhetische Entwicklungen voranzutreiben, ­beruht auf zwei Aspekten: Das Weich­gewebe benötigt Raum, der zum Beispiel mit den von ihm entwickelten, sehr dünnen „Erstheilkappen“ geschaffen wird. Und: Das Emergenzprofil wird mit konkaven Abutments – meistens in Zirkon­oxid – entwickelt. „Sein Konzept erlaubt es, einen sicheren Weg zu gehen“, kommentierte Moderator Dr. Christian Lex in seinem Fazit. Er ist Initiator, fachlicher Leiter und Moderator des „Münchner Treff“. Ihn haben zwei Dinge besonders beeindruckt: „Zum einen die Person Gamborena selbst und zum anderen die von ihm aufgezeigten Möglichkeiten, wie man mit der Auswahl des richtigen ­Gewebes aus dem Tuberbereich ein nicht resorbierbares, natürliches Produkt zur Verfügung hat, um Defekte in der ästhetischen Zone zu füllen – ja sogar in der Vertikalen aufzubauen, was bisher unmöglich schien. Beeindruckt hat mich auch, mit welcher Systematik er an die Entwicklung seiner Fälle geht und dabei immer wieder warnt, dass die Gefahr eines Misserfolgs bei wiederholten Fällen viel größer ist als bei einer korrekt durchgeführten Erstplanung. Wir hatten in den vorhergegangenen Münchener Treffs bereits viel über Emergenzprofile gelernt und gesprochen. Erstaunlich ist, dass hier mit einem völlig anderen Ansatz gleiche oder sogar bessere Ergebnisse erzielt werden können. Der Unterschied ­besteht darin, dass Iñaki Gamborena in seinem Konzept die Gingiva­ überhöht und ­diese dann durch die Prothetik verdrängt, während wir bislang gelernt haben, dass das Einsetzen jeglicher Abutments immer eine kleine Rezession mit sich bringt. Er berechnet diese im Voraus und überhöht genau um diesen Betrag“, fasste Lex seine Erkenntnisse zusammen.


Am Ende profitierten alle Teilnehmer von dem intensiven Fortbildungstag, denn sie wurden mit vielen Tipps zu Bindegewebetransplantaten, zur Implantatpositionierung, Abutmentgestaltung, Schnitttechnik, Extrusion und vielem mehr ausgestattet. Die beeindruckenden ästhetischen Highlights, die Gamborena selbst bei ­großen Defektsituationen präsentierte, überzeugten die Zahnärzte.

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