Interview
Einblicke
03.12.24
„Meine Suche hat ein Ende“
Langzeitstudien zeigen Implantate ohne Periimplantitis
Implantate, Langzeitstudien, Periimplantitis
Johannes Liebsch
Dr. Fabrice Baudot ist wissenschaftlicher Leiter und Gründungsmitglied der European Academy of Ceramic Implantology (EACim) und Spezialist für Implantologie und minimalinvasive Oralchirurgie in Saint-Gély-du-Fesc/Frankreich. Im Interview spricht er darüber, wie ihn seine Suche nach Lösungen zur Periimplantitis-Prävention zu Patent geführt hat, einem Implantatsystem, das Periimplantitis in zwei Langzeitstudien verhindern konnte.
Dr. Baudot, wie groß ist das Periimplantitis-Problem?
Die Daten sprechen für sich: Periimplantitis ist hochprävalent. 2015 veröffentlichten Derks und Tomasi eine Meta-Analyse zu periimplantären Erkrankungen. Sie fanden heraus, dass 22 Prozent aller Implantatpatienten von Periimplantitis betroffen sind. Die Prävalenz von periimplantärer Mukositis, der Vorstufe von Periimplantitis, ist fast doppelt so hoch [1]. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der aktuellen S3-Leitlinie der EFP vom Juni 2023 [2]. Für die tägliche Praxis bedeutet dies, dass mehr als 60 Prozent der Implantatpatienten biologisch kompromittiert sind — und jeder dieser Fälle stellt ein Problem für Behandler dar.
Ist eine bestehende Periimplantitis ein Problem, das gelöst werden kann?
Das ist das Besorgniserregende. Wir müssen uns eingestehen, dass es immer noch keine Periimplantitis-Therapie gibt, die nachhaltige Erfolge liefert. Wir können die chronische Entzündung zwar vorübergehend beseitigen, indem wir Biofilm und Granulationsgewebe beispielsweise mittels Laser, Airpolisher, Ultraschallscaler oder Kürette entfernen. Allerdings wissen wir heute, dass mit den verfügbaren Therapien eine vollständige Re-Osseointegration über die initial exponierte Implantatoberfläche niemals erreicht werden kann [3,4].
Wenn Periimplantitis nicht langfristig erfolgreich behandelbar ist, was bleibt Behandlern dann übrig?
Renverts‘ Statement von 2015 ist hier immer noch hochaktuell [5]: „Bei jeder Erkrankung gilt, dass Prävention die beste Behandlung ist – Periimplantitis ist da keine Ausnahme.“
Stichwort Periimplantitis-Prävention: Wie erreichen Sie dies in Ihrem Praxisalltag?
Periimplantitis-Prävention ist für mich Teil eines umfassenden klinischen Konzepts und beginnt bereits mit der fachkundigen und korrekten Durchführung des Behandlungsplans sowie dem sorgfältigen Management von Hart- und Weichgewebe. Dies erfordert langjährige Ausbildung und viel Erfahrung. Zusammen mit meinen Partnern versuche ich, dies jeden Tag in meiner Praxis umzusetzen.
Dennoch war ich die letzten Jahre mit einer wachsenden Anzahl von Periimplantitis-Fällen konfrontiert, die oft zur Behandlung an mich überwiesen wurden. Deshalb begann ich, nach einem Implantatsystem zu suchen, das in der Lage ist, diese Erkrankung von vornherein verhindern zu können. Es war mir ein großes Anliegen, meinen Patienten eine Lösung für dieses Problem anbieten zu können, insbesondere da ich weiß, wie herausfordernd das Management dieser Krankheit und wie unvorhersehbar die Behandlungserfolge sind. Meine Suche führte mich zu einem System namens Patent, von dem behauptet wird, dass es Periimplantitis durch sein „Zero Periimplantitis Konzept“ verhindern kann.
Hält Patent dieses Versprechen?
Ein derartiges Versprechen macht natürlich erst mal skeptisch. Nach Evaluierung des Systems wurde mir jedoch klar, dass es tatsächlich funktionieren kann: Patent hat ein transmukosales Implantatdesign ohne submukosalen Mikrospalt, eine komplett dichte Kronen-Implantat-Verbindung und eine sogenannte „mukophile“ Oberfläche, die eine starke Anheftung von Weichgewebe fördert. In Kombination können diese Faktoren verhindern, dass Bakterien in die Weich- und Hartgewebe eindringen und sich tief im Gewebe ansiedeln.
Zudem hat es für mich große Bedeutung, dass wissenschaftliche Evidenz zu den Medizinprodukten vorliegt, die ich anwende. Deshalb habe ich mir die verfügbaren Daten zu diesem System angesehen. Hervorzuheben sind zwei Langzeitstudien von führenden Universitäten Europas, die zweiteilige Patent Implantate über neun und bis zu zwölf Funktionsjahre untersucht haben [6,7]. Beide Studien fanden keine Periimplantitis — nicht einmal bei Patienten mit Risikofaktoren wie systemischen Erkrankungen und/oder chronischen Entzündungen oder starkem Rauchen [7]. Meines Wissens ist Patent das einzige Implantatsystem, das derartige Ergebnisse in zwei Langzeitstudien zeigen konnte.
Wie lautet Ihr Fazit?
Mit Patent hat meine Suche nach einer periimplantitisfreien Implantatlösung ein Ende gefunden. Guten Gewissens kann ich meinen Patienten nun festsitzenden Zahnersatz anbieten, von dem ich überzeugt bin, dass er über lange Zeiträume hinweg funktional und vor allem gesund bleibt. Patent ist für mich nicht nur eine Ergänzung zu einem bestehenden Portfolio, sondern meine erste Wahl im implantologischen Alltag.
Vielen Dank für Ihre Ausführungen.
Das Interview führte Johannes Liebsch, PR & Marketing Coordinator bei Patent.
Beitragsbild: Patent wurde entwickelt als transmukosales Implantatdesign ohne submukosalen Mikrospalt. Die sogenannte „mukophile“ Oberfläche fördert eine starke Anheftung von Weichgewebe.
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