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03.08.22
Wirksam zur Reduzierung der Viruslast
CPC in Mundspülungen
In-vivo-Studie, Mundspüllösungen, SARS-CoV-2, Viruslast
Redaktion
Neueste Studien am Menschen zeigen: CPC in Mundspülungen zerstört die SARS-CoV-2-Membran und verringert die aktive Viruslast im Speichel. Eine klinische In-vivo-Studie, veröffentlicht im Journal of Dental Research, zeigt, dass einminütiges Gurgeln mit Mundspülungen die 0,07% Cetylpyridiniumchlorid (CPC) enthalten, die Menge infektiöser Viren, wie SARS-CoV-2, im Speichel reduziert.
Eine von der Fight Infections Foundation in Zusammenarbeit mit dem AIDS-Forschungsinstitut IrsiCaixa und der Regionaldirektion Nord des katalanischen Gesundheitsinstituts (ICS) geleitete Studie hat die viruzide Wirkung von Mundspülungen mit Cetylpyridiniumchlorid (CPC) gegen SARS-CoV-2 im Speichel nachgewiesen und damit in vivo die Ergebnisse bestätigt [1], die bereits zuvor in In-vitro-Studien von IrsiCaixa-Forschern beobachtet worden waren [2]. Diese Untersuchung, die anhand von Speichelproben infizierter, in Primärversorgungszentren behandelter Personen durchgeführt wurde, bestätigt die Fähigkeit von CPC, die Virusmembran zu zerstören. Mit der Studie konnte in vivo nachgewiesen werden, dass SARS-CoV-2 seine Infektionsfähigkeit verliert, da es aufgrund der zerstörten Membran nicht mehr in Zellen eindringen kann. Daher könnten Mundspülungen, die 0,07% CPC enthalten, ein wirksames Mittel zur Vorbeugung gegen Infektionen durch die verschiedenen Coronavirus-Varianten sein.
„Dass eine Mundspülung mit CPC in der Lage ist, die Infektiosität von SARS-CoV-2 im Speichel zu verringern, ist eine sehr gute Nachricht, denn die Verwendung einer solchen Mundspülung könnte die Übertragung des Virus zwischen Menschen reduzieren“, freut sich Dr. Andrea Alemany, Forscher bei der Fight Infections Foundation und Erstautor der Studie.
Dr. Núria Prat, Leiterin der Primärversorgung im nördlichen Ballungsraum des ICS, hebt ihrerseits die Rolle der Primärversorgung bei dieser Art von Forschung hervor: „Der direkte Zugang zu einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung und die gemeinsame Arbeit von Fachleuten aus den Bereichen Familienmedizin, Krankenpflege und Zahnmedizin in den Zentren der Primärversorgung haben es ermöglicht, die für die Durchführung der Studie erforderliche Feldarbeit zu leisten.“
Ein aktueller Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstreicht die wichtige Rolle, die die Prävention und die Pflege der Mundhöhle bei der Erhaltung einer guten Allgemeingesundheit spielen, sowie ihren engen Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes usw.: „Die Ergebnisse dieser Studie bestätigen, dass der bereits nachgewiesene eindeutige Zusammenhang zwischen der Mundhöhle und COVID-19 es ermöglicht, die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern“, so Dr. Joan Gispert, Leiter Forschung, Entwicklung, Innovation bei Dentaid, abschließend.
Methodik der Studie
Die im Journal of Dental Research veröffentlichte Studie ist das Ergebnis einer randomisierten, doppelblinden, parallelen und placebokontrollierten klinischen Studie, die in 19 Zentren der Primärversorgung in der nördlichen Metropolregion Kataloniens in den Monaten Februar bis Juni 2021 durchgeführt wurde. An ihr nahmen 118 Erwachsene mit einer asymptomatischen SARS-CoV-2-Infektion oder mit leichten Symptomen von COVID-19 teil, bei denen die Menge der infektiösen Viruslast mit dem ELISA-Test analysiert wurde. „Mit diesem Test können wir, anders als mit der PCR, die Fähigkeit des CPC erkennen, die Virusmembran zu durchbrechen, da er die im Inneren des Virus befindlichen Nukleokapsidproteine nachweist“, erklärt Dr. Nuria Izquierdo-Useros, leitende Forscherin bei IrsiCaixa und Mitautorin des Artikels.
„Bisherige Studien zur Effektivität von Mundspülungen gegenüber SARS-CoV-2 haben meist nur PCR-basierte Verfahren eingesetzt und konnten so keinerlei Aussage über eine mögliche Reduktion der Infektiosität treffen. Im Gegensatz dazu gibt die vorliegende Studie durch den eingesetzten ELISA-Test erstmals Hinweise darauf, dass mittels einer Mundspülung kurzfristig die Infektiosität verringert werden könnte. Diese Ergebnisse müssen nun in künftigen klinischen Studien auch mit dem Goldstandardverfahren einer Viruskultur verifiziert werden. Darüber hinaus muss die klinische Relevanz der beobachteten Verringerung der Virusinfektiosität im Sinne einer wirklichen Verringerung des Risikos der Übertragung von SARS-CoV-2 untersucht werden“, ergänzt PD Dr. Fabian Cieplik, Oberarzt an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Regensburg.
Eine gesunde Gewohnheit
Diese Schlussfolgerungen bestätigen, dass Mundspülungen zusätzlich zu anderen Strategien eingesetzt werden könnten, um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 zu verhindern, vor allem jetzt, da die Umsetzung von Schutzmaßnahmen, wie die Verwendung von Masken, rückläufig ist.
Quellen:
[1] Alemany A, Perez-Zsolt D, Raïch-Regué D, et al.: Cetylpyridinium Chloride Mouthwash to Reduce Shedding of Infectious SARS-CoV-2: A Double-Blind Randomized Clinical Trial. Journal of Dental Research 2022. DOI: 10.1177/00220345221102310
[2] Muñoz-Basagoiti J, Perez-Zsolt D, León R, et al.: Mouthwashes with CPC Reduce the Infectivity of SARS-CoV-2 Variants In Vitro. Journal of Dental Research 2021; 100(11): 1265–1272. DOI:10.1177/00220345211029269
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