{"id":1027,"date":"2021-10-20T16:40:04","date_gmt":"2021-10-20T14:40:04","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=1027"},"modified":"2022-05-31T16:56:23","modified_gmt":"2022-05-31T14:56:23","slug":"mehr-behandlungsqualitaet-dank-digitaler-abformung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/mehr-behandlungsqualitaet-dank-digitaler-abformung\/","title":{"rendered":"Mehr Behandlungs\u00adqualit\u00e4t dank digitaler \u00adAbformung"},"content":{"rendered":"\n

Intraoralscanner (IOS) setzten sich immer mehr durch; ist die Zeit zum Umstieg nun reif? Die Antwort ist ein klares Ja! Die Ger\u00e4te sind ausgereift, in punkto Genauigkeit am Einzelzahn der analogen Abformung \u00fcberlegen und in der Ganzkieferabformung zumindest ebenb\u00fcrtig. Mit dem Einsatz des IOS ist der Behandler nach erfolgtem Scan in der Lage, das Ergebnis im Hinblick auf Genauigkeit, Qualit\u00e4t der Pr\u00e4paration und Okklusion zu analysieren und bei Bedarf diese punktuell zu korrigieren. Bewegungsaufzeichnungen, Verlaufskontrollen, Kariesdiagnostik oder Outcome-Simulationen erweitern das Spektrum der M\u00f6glichkeiten enorm und verbessern die Qualit\u00e4t der zahn\u00e4rztlichen Leistung.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Frage an den Autor
F\u00fcr welchen Scanner soll ich mich entscheiden?<\/strong>
Es gibt keine allgemeing\u00fcltige Antwort auf diese Frage. Wichtig ist, sich durch die im Artikel genannten Kriterien die Unterschiede zwischen den Ger\u00e4ten bewusst zu machen. Im Anschluss sollte eine Priorit\u00e4tenliste erstellt werden, welche Anspr\u00fcche das Ger\u00e4t f\u00fcr die eigene Praxis erf\u00fcllen muss. Praxistests sowie eine enge Absprache mit dem zahntechnischen Labor sind f\u00fcr die Auswahl entscheidend. F\u00fcr die Umsetzung des digitalen Workflows muss die Integration auch laborseitig gekl\u00e4rt sein, denn gerade die Modellproduktion \u2013 selbst gedruckt oder extern gedruckt beziehungsweise gefr\u00e4st \u2013 stellt hier eine entscheidende H\u00fcrde dar.<\/p>\n\n\n\n

Vor 35 Jahren kam mit dem Cerec-Ger\u00e4t zum ersten Mal ein Intraoralscanner auf den Markt, der in der Lage war, die Oberfl\u00e4chen der Z\u00e4hne optisch zu erfassen. Ziel war es, Einzelz\u00e4hne direkt chairside zu versorgen. Die ersten Restaurationen, die so gefertigt wurden, waren in ihrer Passung allerdings noch relativ ungenau; eine anatomische Kaufl\u00e4chengestaltung war erst sp\u00e4ter m\u00f6glich. Dieser Umstand hat dazu gef\u00fchrt, dass die digitale intraorale Abformung lange Zeit als zu ungenau betrachtet wurde.
Nachdem in den vergangenen Jahren die Digitalisierung der Labore mit neuen Materialien, Laborscannern und Fr\u00e4smaschinen schnell vorangeschritten ist, r\u00fcckte auch das Thema Intraoralscan dadurch wieder verst\u00e4rkt in den Fokus. Die Frage, die sich stellte, war, ob es m\u00f6glich w\u00e4re, einen digitalen Datensatz direkt ins zahntechnische Labor zu schicken und damit die Fehlerquellen des gesamten Workflows der analogen Abformung zu eliminieren (Abb.\u20061).
Wichtigstes Kriterium bei jeder Abformung, egal ob digital oder analog, ist die Genauigkeit. Hierzu liegen mittlerweile zahlreiche Studien vor [1,\u20092]. Nahezu alle diese Studien kommen heute zu dem Ergebnis, dass die digitale Abformung zu sehr guten Genauigkeiten kommt. Dies gilt nicht nur f\u00fcr die lokale Genauigkeit am Einzelzahn, in der sie der analogen Abformung meist \u00fcberlegen ist, sondern auch f\u00fcr Abformungen des Gesamt\u00adkiefers (Abb.\u20062). Die meisten dieser Untersuchungen sind allerdings in vitro durchgef\u00fchrt worden. Der gro\u00dfe Vorteil der digitalen Abformung liegt jedoch in vivo, also bei der Umsetzung am realen Patienten. Dies liegt darin begr\u00fcndet, dass jeder durchgef\u00fchrte Scan auf seine Qualit\u00e4t hin beurteilt werden kann. Jeder Einzelzahn l\u00e4sst sich \u00fcberdimensional vergr\u00f6\u00dfern, was eine Analyse sowohl der Pr\u00e4paration wie auch der Genauigkeit des Scans erm\u00f6glicht. Jede Ungenauig\u00adkeit l\u00e4sst sich im Anschluss partiell korrigieren, indem man die entsprechende Situation markiert und nachscannt. So lassen sich nicht nur Ungenauigkeiten an der Pr\u00e4parationsgrenze, sondern auch mangelnde Platzverh\u00e4ltnisse problemlos ver\u00e4ndern (Abb.\u20063 bis 5).
Eine Untersuchung des zahntechnischen Labors Stroh & Scheuerpflug aus Ansbach, in der \u00fcber vier Jahre circa 2500 digital abgeformte Restaurationen mit Restaurationen aus konventioneller Abformung verglichen wurden, zeigt deutlich: Die Notwendigkeit einer Neuanfertigung einer prothetischen Arbeit sank von circa 3,5 Prozent bei konventionellen Abformungen auf circa 0,5 Prozent bei digitalen Abformungen (Abb.\u20066). Dies deckt sich mit den klinischen Erfahrungen digital abformender Zahn\u00e4rzte.
Es ist heute also zweifellos m\u00f6glich, hochpr\u00e4zise digitale Abformungen ins Labor zu \u00fcbertragen.<\/p>\n\n\n\n

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