{"id":1306,"date":"2021-10-25T14:40:34","date_gmt":"2021-10-25T12:40:34","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=1306"},"modified":"2022-05-31T16:56:20","modified_gmt":"2022-05-31T14:56:20","slug":"praezise-diagnostizieren-und-therapieren-im-praxisalltag","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/praezise-diagnostizieren-und-therapieren-im-praxisalltag\/","title":{"rendered":"Pr\u00e4zise diagnosti\u00adzieren und therapieren im Praxisalltag"},"content":{"rendered":"\n

Erkrankungen k\u00f6nnen erst dann erfolgreich und vorhersagbar behandelt werden, wenn treffende Diagnosen vom behandelnden (Zahn-)Arzt gestellt werden. Daf\u00fcr ist eine Klassifikation vonn\u00f6ten, die m\u00f6glichst alle Facetten der Erkrankung in Betracht zieht und abdeckt. Aber auch f\u00fcr wissenschaftliche Arbeiten sind Klassifikationen und deren Einteilungen von Bedeutung, denn so k\u00f6nnen Krankheitsbilder verglichen, untersucht und es kann deren Ursachen auf den Grund gegangen werden.
Im November 2017 trafen sich 110 f\u00fchrende Wissenschaftler der Parodontologie zum \u201eWorld-Workshop on the Classification of Periodontal and Peri-implant Diseases and Conditions\u201c. Im Rahmen dieses Workshops haben sich die f\u00fchrenden Experten auf eine neue Klassifikation der Parodontalerkrankungen geeinigt.<\/p>\n\n\n\n

Frage zur Praxisrelevanz
War eine Neufassung der Klassifikation der Parodontalerkrankungen von\u00adn\u00f6ten?<\/strong>
Prof.\u2006Dr.\u2006Moritz Kebschull: <\/em>Eine pr\u00e4zise und passende Klassifikation ist vonn\u00f6ten, um eine richtige Diagnose zu stellen und letztlich auch die richtige Therapie zu w\u00e4hlen. Die alte Klassifikation hat wichtige Dinge nicht einfangen k\u00f6nnen, zum Beispiel genetische Einfl\u00fcsse, Parodontitisrezidiv und parodontal geheilte Verh\u00e4ltnisse nach erfolgreicher Parodontitistherapie. Ich denke, in Zukunft werden noch mehr Geheimnisse im Zusammenhang mit der Pathogenese von Parodontalerkrankungen gel\u00fcftet werden, und die Zeit wird zeigen, ob sich die neue Klassifikation damit vereinbaren l\u00e4sst oder nicht.
2018 wurde die bisherige Klassifikation der Parodontalerkrankungen, die 1999 publiziert wurde, durch eine \u00fcberarbeitete Version abgel\u00f6st. Vorgestellt wurde diese am 22. Juni 2018 im Rahmen der EuroPerio\u20099 in Amsterdam. Der dazugeh\u00f6rige Workshop, der schon 2017 in Chicago stattfand, brachte vier Konsensusberichte und eine Einleitung hervor [1\u20135]. Dabei war der Anteil an deutschsprachiger Parodontologen erfreulich hoch, und das zeigt den fortschrittlichen Stand und die ma\u00dfgebende internationale Bedeutung der deutschen Parodontologie.
Es gibt eine Vielzahl von Neuerungen. Die Intention des Aufstellens einer neuen Klassifikation war die \u00dcberarbeitung der alten Einteilung, die fast ausschlie\u00dflich auf klinischen Befunden beruhte [6]. Die neue Klassifikation soll nun auch \u00e4tiologische und pathohistologische Hintergr\u00fcnde ber\u00fccksichtigen. Auch wurde die Klassifikation um den Bereich der periimplant\u00e4ren Erkrankungen erweitert (Abb.\u20061).<\/p>\n\n\n