Was f\u00fcr ein Aufwand, denken Sie? Es lohnt sich, sagt Dr. Burghardt Zimny MSc MSc MSc. Er betreibt ein MVZ in Berlin mit zehn Kollegen, 30 ZFAs und einem Praxislabor mit drei Meistern und f\u00fcnf Zahntechnikern. Im vergangenen Jahr hat Dr. Zimny in einen Intraoralscanner investiert, ein zweiter folgt in K\u00fcrze. Was sich seitdem in der Praxis ver\u00e4ndert hat und warum sich zudem der Spa\u00df an der Arbeit und die Pr\u00e4zision erh\u00f6ht haben, erl\u00e4utert er im Gespr\u00e4ch mit teamwork.<\/p>\n\n\n\n
Herr Dr.\u2009Zimny, Sie haben im \u00adOktober 2018 in Ihren ersten Intraoralscanner (iTero\/Align Technology) investiert und den zweiten bereits bestellt. Worin sehen Sie die Vorteile und den Mehrwert der intraoralen digitalen Datenerfassung?<\/strong> Warum ist es Ihnen so wichtig, die Patientendaten zu digitalisieren?<\/strong> Ist das nicht sehr aufwendig, alle Patienten routinem\u00e4\u00dfig zu digitalisieren?<\/strong> Wie lange hat es gedauert, die Arbeitsprozesse umzustellen, und wie digital sind Sie mittlerweile in Ihrer Praxis aufgestellt?<\/strong> Welche Lernkurve haben Sie selbst mit dem Scanner durchlaufen, und worauf achten Sie besonders beim Scannen?<\/strong> Im R\u00fcckblick auf die vergangenen Monate mit dem neuen Scanner im Einsatz: Was hat sich positiv ver\u00e4ndert in Ihrer t\u00e4glichen Arbeit?<\/strong> Vielen Dank f\u00fcr das Gespr\u00e4ch.<\/p>\n\n\n\n Das Interview f\u00fchrte Natascha Brand.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Was f\u00fcr ein Aufwand, denken Sie? Es lohnt sich, sagt Dr. Burghardt Zimny MSc MSc MSc. Er betreibt ein MVZ in Berlin mit zehn Kollegen, 30 ZFAs und einem Praxislabor mit drei Meistern und f\u00fcnf Zahntechnikern. Im vergangenen Jahr hat Dr. Zimny in einen Intraoralscanner investiert, ein zweiter folgt in K\u00fcrze. Was sich seitdem in…<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":1874,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_kad_post_transparent":"","_kad_post_title":"","_kad_post_layout":"","_kad_post_sidebar_id":"","_kad_post_content_style":"","_kad_post_vertical_padding":"","_kad_post_feature":"","_kad_post_feature_position":"","_kad_post_header":false,"_kad_post_footer":false,"footnotes":""},"categories":[26],"tags":[],"autor":[458],"bagde":[484],"darstellung":[819],"yoast_head":"\n
Wir haben uns schon lange mit dem Gedanken getragen, einen Intraoralscanner zu kaufen. Dabei hatte ich insbesondere dessen Einsatz im Bereich der Implantologie und der Implantatprothetik im Auge, da wir nach dem \u201eAll-in-two-Konzept\u201c von Prof.\u2009H\u00fcrzeler vorgehen. Dabei wird das Implantat bereits im Verlauf der Operation direkt nach der Insertion abgescannt und drei Monate sp\u00e4ter die definitive okklusal verschraubte Krone auf dem Implantat befestigt. Ausschlaggebend f\u00fcr die Kaufentscheidung zugunsten des iTero-Scanners waren das offene System und die freie Verf\u00fcgbarkeit der Daten nach dem Scan sowie der Invisalign-Outcome Simulator. Damit kann dem Patienten bereits vor Behandlungsbeginn das Endergebnis nach der Invisaligntherapie visualisiert werden. Das bringt enorme Vorteile f\u00fcr die Patientenaufkl\u00e4rung und -kommunikation. Mittlerweile hat sich das Anwendungsgebiet vergr\u00f6\u00dfert und wir sind dazu \u00fcbergegangen, all unsere Prophylaxe-Patienten zu digitalisieren.<\/p>\n\n\n\n
Wir sehen darin sehr gro\u00dfe Vorteile in der Kommunikation mit dem Patienten insbesondere in der Aufkl\u00e4rung und auch in der Visualisierung von Ist-Zustand und Endergebnis. So gelingt es zum Beispiel sehr gut, freiliegende Kronenr\u00e4nder und frakturierte F\u00fcllungen zu zeigen. Dem Patienten k\u00f6nnen aber auch elongierte Z\u00e4hne bei einem unbezahnten Gegenkiefer am 3-D-Modell demonstriert werden. Digitalisierung und Visualisierung zahlen sich auch in der Diagnostik aus, denn man erspart sich und dem Patienten die Anfertigung intraoraler Fotos. Die Digita\u00adlisierung der Patientendaten bringt zudem Vorteile f\u00fcr die Therapie\u00adentscheidung und -planung, zum Beispiel bei der Planung mittels Digital Smile Design (DSD). Zudem lassen sich digi\u00adtale Patientendaten hervorragend f\u00fcr die Visualisierung der Verlaufskontrolle nutzen. Man kann die im Lauf der Zeit durchgef\u00fchrten Scans miteinander vergleichen und zum Beispiel nachvollziehen, wie sich das Knirschen auf die Molarenh\u00f6cker ausgewirkt hat oder ob Rezessionen weiter fortgeschritten sind.<\/p>\n\n\n\n
Man muss circa f\u00fcnf Minuten Zeit pro Patient investieren. Diese Aufgabe ist jedoch delegierbar und kann von einer geschulten ZFA durchgef\u00fchrt werden. Dabei werden Ober- und Unterkiefer sowie Bissnahme gescannt und digital erfasst. Das bringt, wie eingangs erw\u00e4hnt, Vorteile f\u00fcr den Patienten und unterst\u00fctzt zudem die Patienten-Praxis-Bindung.<\/p>\n\n\n\n
Die Arbeitsprozesse umzustellen ging erstaunlich schnell. Mittlerweile arbeiten wir nahezu digital und haben auch unser Labor mit der Investition in einen 3-D-Drucker komplett digitalisiert. Den iTero-\u00adScanner nutzen wir mittlerweile als Grundlage f\u00fcr viele prothetische \u00adArbeitsschritte, zum Beispiel Inlays, Teilkronen, Kronen, aber auch gro\u00dfspannige Br\u00fccken auf Z\u00e4hnen und Implantaten sind m\u00f6glich. Selbst f\u00fcr die Herstellung von Prim\u00e4r\u00adteleskopen setzen wir den Scanner ein. Die einzige Limitation ist momentan noch f\u00fcr Funktionsabformungen gegeben, da die Weichgewebe in der Bewegung nicht digital abgeformt werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n
Es gibt tats\u00e4chlich eine Lernkurve. So muss man wissen, dass der Scanner nur das abformen kann, was man selbst auch sieht. Deshalb sollte man bereits bei der Pr\u00e4paration darauf achten, dass es nur minimal blutet und die Stufe gut zu erkennen ist. Unser Abformprozedere sieht vor, dass zum Beispiel f\u00fcr eine Krone der Zahnarzt zun\u00e4chst bet\u00e4ubt, dann die ZFA den Gegenkieferscan, die Bissnahme und den Vorbehandlungsscan an dem Kiefer durchf\u00fchrt, an dem die Pr\u00e4paration stattfindet. Danach pr\u00e4pariert der Zahnarzt den Zahn und f\u00fchrt im Anschluss selbst die Pr\u00e4parationsabformung durch. Damit investiert der Behandler nur noch maximal zwei Minuten, um den Fall abzuscannen \u2013 erkennt dabei aber sofort Fehler in der Pr\u00e4paration oder ob noch mehr Platz zum Gegenkiefer ben\u00f6tigt wird \u2013 was dann ganz einfach von ihm korrigiert werden kann.<\/p>\n\n\n\n
Mir macht es sehr viel Spa\u00df, digital abzuformen \u2013 auch, weil die Patienten davon sehr begeistert sind. Zudem stellen wir fest, dass sich die Pr\u00e4zision insbesondere in der okklusalen H\u00f6he der hergestellten Restaurationen verbessert hat. Hinzu kommt, dass das ganze Prozedere von Pr\u00e4paration und Abformung wesentlich schneller vonstatten geht im Vergleich zur konventionellen Abformmethode. Ein weiterer Aspekt, der uns sehr viel Spa\u00df bereitet: die einfache und sp\u00fcrbar bessere M\u00f6glichkeit zur Aufkl\u00e4rung und zur Kommunikation mit dem Patienten.<\/p>\n\n\n\n