{"id":1937,"date":"2021-10-28T12:46:10","date_gmt":"2021-10-28T10:46:10","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=1937"},"modified":"2022-05-31T16:58:17","modified_gmt":"2022-05-31T14:58:17","slug":"presskeramik-goldstandard-fuer-fast-alle-indikationen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/presskeramik-goldstandard-fuer-fast-alle-indikationen\/","title":{"rendered":"Presskeramik \u2013 Goldstandard \u00ad\u00adf\u00fcr fast alle Indikationen"},"content":{"rendered":"\n

Das Buch \u201eKeramische Verblendschalen\u201c von David A.\u2009\u00adGarber, Ronald E.\u2009Goldstein und Ronald A.\u2009Feinmann (Quintessenz Verlag 1989) pr\u00e4gte das prothetisch-restaurative Vorgehen des Autorenteams. Aufbauend auf den Studien von Simonsen und Calamia, die zeigten, dass die Behandlung ange\u00e4tzter keramischer Veneers mit einem Silanhaftvermittler sowie die Schmelz\u00e4tzung des pr\u00e4parierten Zahns beim Verkleben mittels Kompositzement einen extrem festen chemischen Verbund erzielen, wurde es m\u00f6glich, Z\u00e4hne minimalinvasiv zu rekonstruieren.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Frage an den Autor
Nach der Eingliederung von Kronen, Br\u00fccken oder Inlays muss oft noch eingeschliffen werden. Wie geht man bei der Eingliederung vor, um dies zu verhindern?<\/strong>
Dr. Diether Reusch: 1. Nach der Pr\u00e4paration: Der Zahnarzt sollte mit Shimstock-Folie ein Okklusionsprotokoll erstellen und dieses an den Zahntechniker \u00fcbermitteln. Der Zahntechniker wiederum sollte nach der Modellherstellung und Artikulatormontage ebenfalls ein Okklusionsprotokoll erstellen und an den Zahnarzt \u00fcbermitteln. Stimmen die Protokolle nicht \u00fcberein, muss der Zahntechniker vorsichtig an den Modellen \u201eeinschleifen\u201c bis Patienten- und Modellprotokoll \u00fcbereinstimmen. 2. Vor der Einprobe: Der Zahnarzt sollte ein Okklusionsprotokoll an den benachbarten Z\u00e4hnen der Pr\u00e4parationsst\u00fcmpfe mit Shimstock-Folie fertigen. Das Werkst\u00fcck wird einprobiert. Falls die Nachbarz\u00e4hne Kontakte verlieren, muss das Werkst\u00fcck eingeschiffen werden, bis die Kontakte der Nachbarz\u00e4hne analog dem Okklusionsprotokoll wieder vorhanden sind.<\/p>\n\n\n\n

Faszination \u2013 wie alles begann<\/strong>
1990 veranstaltete die Fortbildungsakademie \u201eWesterburger Kontakte\u201c das erste Seminar \u201eKronen, Inlays und Verblendschalen aus Keramik\u201c mit Zahntechnikermeister Arnold Wohlwend, dem Entwickler der Presskeramik, sowie dem Zahntechnikermeister Paul Gerd Lenze. Seitdem findet das Seminar zweimal pro Jahr statt \u2013 bislang 58 Mal. F\u00fcr uns war und ist es immer noch faszinierend, dass wir hier eine Keramik verwenden k\u00f6nnen, die wie eine Goldlegierung zu verarbeiten ist: Die Krone wird im Artikulator gewachst, eingebettet und gepresst. Diese Technologie hat f\u00fcr uns \u00fcber fast drei Jahrzehnte ihre Faszination behalten.
Magne und Belser beschreiben in ihrem Buch \u201eAdh\u00e4siv befestigte Keramikrestaurationen\u201c, dass pr\u00e4parierte Zahnst\u00fcmpfe 100 % ihrer urspr\u00fcnglichen Festigkeit erlangen, wenn der fehlende Schmelz mittels entsprechend behandelter Keramikschalen sowie schmelz- und dentin\u00adadh\u00e4siver Befestigung versorgt wird.
A.\u2009Krummel, A.\u2009Garling, M.\u2009Sasse und M.\u2009Kern, Christian-Albrechts-Universit\u00e4t Kiel, zeigen in einer Studie, dass die Therapie mit adh\u00e4siv befestigten okklusalen Veneers im Seitenzahnbereich bei einer Mindestschichtst\u00e4rke von 0,3 bis 0,6\u2009\u2009\u2009mm vielversprechend f\u00fcr die Praxis ist. In der Praxis Reusch versorgen wir seit fast drei Jahrzehnten Seitenz\u00e4hne mit 0,5 bis 0,7\u2009mm starken, adh\u00e4siv befestigten monolithischen IPS Empress- oder \u00adLS2-Restaurationen (IPS e.max Press, Ivoclar Vivadent), als okklusale Veneers oder Teilkronen rekonstruiert. Frontz\u00e4hne werden mit adh\u00e4siv befestigten monolithischen 360\u00b0-Veneers, Teilkronen oder Veneers in einer Schichtst\u00e4rke von 0,3 bis 0,5\u2009\u2009\u2009mm wiederhergestellt. Aber: Im Gegensatz zu Gold, das sich bei Interferenzen verformt, oder Metallkeramik, die frakturiert, sind Rekonstruktionen aus Lithium-Disilikat oder Zirkonoxid praktisch unzerst\u00f6rbar. Die Anforderungen bez\u00fcglich der statischen und dynamischen Okklusion sind daher hoch. Tabelle 1 zeigt den Behandlungsablauf bei der prothetischen Rehabilitation \u2013 speziell bei bruxenden Patienten.<\/p>\n\n\n