{"id":1991,"date":"2021-10-28T13:30:53","date_gmt":"2021-10-28T11:30:53","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=1991"},"modified":"2022-05-31T16:58:17","modified_gmt":"2022-05-31T14:58:17","slug":"der-wellenschliff","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/der-wellenschliff\/","title":{"rendered":"Der Wellenschliff"},"content":{"rendered":"\n

Wird bei einer Gesamtrestauration im Ober- und Unterkiefer nach einer initialen Funktionstherapie ein dauerhafter Okklusionsausgleich angestrebt, sind in der Regel restaurative Ma\u00dfnahmen indiziert. Je nach Indikation ist eine prothetische Versorgung respektive das Angleichen der vertikalen Dimension mit einem m\u00f6glichst geringen Verlust an Zahnhartsubstanz anzustreben. Dazu haben die Entwicklungen in der Adh\u00e4sivtechnik viele M\u00f6glichkeiten er\u00f6ffnet. H\u00e4ufig werden die Molaren minimalinvasiv mit keramischen Repositions-Onlays oder Table-Tops aufgebaut. Im Frontzahnbereich k\u00f6nnen keramische Kronen oder Veneers adh\u00e4siv eingegliedert werden. M\u00fcssen auch die Unterkiefer-Frontz\u00e4hne der \u201eneuen\u201c Funktionsebene (Okklusionsebene) angepasst werden, kann ebenfalls das Eingliedern keramischer Kronen oder Veneers) eine wenig invasive restaurative Ma\u00dfnahme sein. Oft jedoch sind gerade im Unterkiefer-Frontzahnbereich die Pr\u00e4paration sowie das Einsetzen von Veneers eine Herausforderung. Vorgestellt wird eine neue Pr\u00e4parationsform f\u00fcr Veneers im Unterkiefer-Frontzahnbereich im Rahmen zweier komplexer Gesamtrestauration, der \u201ePfullinger Wellenschliff\u201c.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Fragen zum Pr\u00e4parationsmethode
Lohnt sich der Aufwand in Bezug auf Kosten und Nutzen?<\/strong>
Dr. Michael Fischer: Zieht man den geringen Substanzabtrag, die eindeutige \u00adPositionierbarkeit w\u00e4hrend der labortechnischen Herstellung, das einfache adh\u00e4sive Eingliedern sowie die effektive Behandlungszeit am Stuhl in Betracht, dann lohnt sich der Aufwand, mittels Pfullinger Wellenschliff als Pr\u00e4parationsform zu arbeiten.<\/p>\n\n\n\n

Die Indikationsgebiete von keramischen Veneers haben die Grenze einer rein \u00e4sthetisch begr\u00fcndeten Therapie l\u00e4ngst \u00fcberschritten. Aufgrund der Weiterentwicklungen in den Bereichen der keramischen Materialien sowie der Adh\u00e4sivtechnik werden Veneers heute oft im Rahmen einer restaurativen Therapie eingesetzt, zum Beispiel Repositions-Veneers. Dazu z\u00e4hlt beispielsweise die Abschlussbehandlung funktionstherapeutischer Ma\u00dfnahmen. Selbstverst\u00e4ndlich ist es nicht das generelle Ziel einer funktionstherapeutischen Behandlung, eine restaurative Therapie anzuschlie\u00dfen. Allerdings ist dies als Folgebehandlung in einigen Indikationen nicht auszuschlie\u00dfen, zum Beispiel bei einem erheblichen Verlust von Zahnsubstanz infolge Biokorrosion oder Bruxismus. Ist nach der erfolgreichen Funktionstherapie eine gleichm\u00e4\u00dfige okklusale Abst\u00fctzung nicht gegeben, wird eine restaurative Abschlussbehandlung notwendig. Daf\u00fcr k\u00f6nnen nach einer mini\u00admalinvasiven Pr\u00e4paration prothetische Restaurationen auf dem Zahn befestigt werden. Eine Alternative mit gewissen Einschr\u00e4nkungen w\u00e4re das Tragen einer Okklusionsschiene (Abb. 1).
Die irreversible Ma\u00dfnahme (prothetische Restaurationen) erfordert im Vorfeld eine Funktionsdiagnostik sowie die initiale Funktionstherapie, bei der die angestrebte okklusale Ver\u00e4nderung mittels reversibler Ma\u00dfnahmen (Schiene, Langzeitprovisorium) simuliert wird. Die dauerhafte Stabilisierung der Situa\u00adtion durch keramische Restaurationen wie Veneers beziehungweise Onlays wird mit der Intention eines m\u00f6glichst geringen Zahnhartsubstanzabtrags realisiert. Als Restaurationsmaterial wird von den Autoren eine hochfeste Glaskeramik favorisiert. Die klinische Bew\u00e4hrung und die \u00dcberlebensdauer dieser funktionsstabilisierenden Ma\u00dfnahme sind belegt [1, 2].<\/p>\n\n\n\n

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