{"id":4257,"date":"2021-12-21T11:51:19","date_gmt":"2021-12-21T10:51:19","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=4257"},"modified":"2022-05-31T16:54:59","modified_gmt":"2022-05-31T14:54:59","slug":"offboarding-time-to-say-goodbye","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/offboarding-time-to-say-goodbye\/","title":{"rendered":"Offboarding: Time to say goodbye"},"content":{"rendered":"\n

Ehemalige Mitarbeitende sind wichtige Kommunikatoren, die auf das Image und die Arbeitgebermarke eines Unternehmens beziehungsweise einer Zahnarztpraxis positiv oder negativ einwirken. Ein Austritt sollte daher durch die F\u00fchrungskr\u00e4fte und Personalabteilung m\u00f6glichst konstruktiv und systematisch begleitet werden. Denn ein gelungenes Offboarding ist Ausdruck der Wertsch\u00e4tzung und sollte \u00e4hnlich viel Aufmerksamkeit genie\u00dfen wie das Onboarding<\/strong>.<\/p>\n\n\n\n

Unter Offboarding ist ein strukturierter Prozess im Personalmanagement zu verstehen, der Mitarbeitende in der Endphase eines Arbeitsverh\u00e4ltnisses beziehungsweise in der Austrittsphase systematisch begleitet und unterst\u00fctzt. Dieser Prozess wird auch als Exit-Management oder Trennungsmanagement betitelt.<\/p>\n\n\n\n

Strategisches Offboarding: Noch viel zu selten<\/strong>
Steht zu Beginn eines Arbeitsverh\u00e4ltnisses vor allem die fachliche Einarbeitung und soziale Integration der Mitarbeitenden im Fokus, sollten zum Ende hin durch die F\u00fchrungskr\u00e4fte, die Personal- und IT-Abteilung alle erforderlichen Ma\u00dfnahmen f\u00fcr einen angemessenen, respektvollen sowie rechts- und betriebssicheren Austritt koordiniert und umgesetzt werden. Dazu geh\u00f6ren beispielsweise administrative Aspekte, wie die Kl\u00e4rung von Rahmenbedingungen, zum Beispiel letzter Arbeitstag, Urlaubs- und \u00dcberstundenanspr\u00fcche, die \u00dcbergabe der Arbeitsmaterialien und -ausstattung oder die Sperrung\/L\u00f6schung von Benutzerkonten. Zu einem guten Offboarding geh\u00f6rt ebenso die sozio-emotionale Komponente, das hei\u00dft auf den Menschen mit seinen pers\u00f6nlichen Bed\u00fcrfnissen und Wahrnehmungen einzugehen. Im Fall einer K\u00fcndigung sollten zum Beispiel im Exit-Gespr\u00e4ch Trennungsmotive und unerf\u00fcllte Erwartungen thematisiert werden. Eine aktuelle Kienbaum-Studie zeigt jedoch, dass es in der Praxis zu h\u00e4ufig an konkreten Vorgaben und Kenntnissen \u00fcber Prozessschritte und Verantwortlichkeiten mangelt: 48 Prozent der befragten Unternehmen haben keine Offboarding-Strategie.<\/p>\n\n\n\n

Gr\u00fcnde f\u00fcr eine Offboarding-Strategie<\/strong>
Was spricht nun konkret f\u00fcr die Implementierung einer Strategie? Es gibt sechs Gr\u00fcnde, den Austritt von Mitarbeitenden systematisch zu begleiten<\/p>\n\n\n\n

  1. Arbeitgeberimage st\u00e4rken<\/strong>
    Ehemalige Mitarbeitende wirken durch das Teilen ihrer pers\u00f6nlichen Erfahrungen unmittelbar auf die Arbeitgebermarke ein. Sie sind weiterhin wichtige Markenbotschafter und k\u00f6nnen in ihrem Umfeld zu F\u00fcrsprechenden f\u00fcr die Praxis werden. Die beste Werbung f\u00fcr Arbeitgeber \u2013 Empfehlungen von Freunden und Bekannten werden als besonders vertrauensw\u00fcrdig wahrgenommen.<\/li>
  2. R\u00fcckgewinnungsoption nutzen<\/strong>
    Gute Mitarbeitende l\u00e4sst man in der Regel nur ungern ziehen. Die Option eines Wiedereinstiegs sollte daher im Zuge des Offboardings klar kommuniziert werden. Durch den Aufbau eines Alumni-Netzwerkes kann zu ehemaligen Kolleginnen und Kollegen Kontakt gehalten werden.<\/li>
  3. Feedback f\u00fcr Verbesserungen<\/strong>
    Werden Trennungsmotive systematisch erfasst, k\u00f6nnen Arbeitgeber Verbesserungspotenziale ableiten. Voraussetzung ist eine offene Kommunikation im Exit-Gespr\u00e4ch, um die wahren Gr\u00fcnde analysieren zu k\u00f6nnen. Denkbar ist ebenso die Erhebung \u00fcber einen standardisierten, schriftlichen Fragebogen, wenn die Umst\u00e4nde kein pers\u00f6nliches Gespr\u00e4ch zulassen.<\/li>
  4. Wissenstransfer sichern<\/strong>
    Mitarbeitende sind Wissenstragende. Sie haben im Zuge ihrer Betriebszugh\u00f6rigkeit nicht nur ihr pers\u00f6nliches, fachliches Know-how eingebracht und erweitert, sondern ebenso Prozessabl\u00e4ufe mitgestaltet und gesichert. Idealerweise wirken ausscheidende Mitarbeitende an einer geordneten \u00dcbergabe inklusive Dokumentation mit, um den Wissenstransfer an Nachfolgende zu gew\u00e4hrleisten.<\/li>
  5. Negative Konsequenzen vermeiden<\/strong>
    Bisweilen f\u00fchren (vor allem unternehmensseitige) K\u00fcndigungen zu Konflikten. Bestandteil des Offboardings kann eine professionelle Orientierungsberatung sein, um Mitarbeitende bei einem beruflichen Neubeginn zu unterst\u00fctzen. Wichtig ist zudem, Spannungen im Team abzuwenden. Teammitglieder sollten \u00fcber die K\u00fcndigungsgr\u00fcnde sachlich informiert werden, um Unsicherheiten und Spekulationen zu vermeiden.<\/li>
  6. Datenschutz und -sicherheit wahren<\/strong>
    Unternehmen m\u00fcssen daf\u00fcr Sorge tragen, dass personenbezogene und sensible Daten zu jedem Zeitpunkt gesch\u00fctzt sind. Bei fristlosen Entlassungen oder unerwarteten K\u00fcndigungen ist eine z\u00fcgige Regulierung der Zugriffsrechte erforderlich. Das Offboarding muss sich immer an die Umst\u00e4nde des Austritts anpassen: Zu differenzieren ist etwa zwischen der K\u00fcndigung durch Arbeitnehmende oder der Verabschiedung in den Ruhestand. Die Basis f\u00fcr ein gelungenes Offboarding ist in jedem Fall ein wertsch\u00e4tzender sowie respektvoller Umgang miteinander und das Interesse daran, mit dem Verst\u00e4ndnis f\u00fcr eine Entscheidung oder sogar im Guten auseinanderzugehen.<\/li><\/ol>\n\n\n\n

    <\/p>\n\n\n