{"id":4722,"date":"2022-01-05T11:33:27","date_gmt":"2022-01-05T10:33:27","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=4722"},"modified":"2022-05-31T16:54:57","modified_gmt":"2022-05-31T14:54:57","slug":"update-digitale-totalprothesen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/update-digitale-totalprothesen\/","title":{"rendered":"Update digitale Totalprothesen"},"content":{"rendered":"\n

Sind Sie schon Anwender der neuen digitalen Totalprothesen oder warten Sie noch ab und versorgen Ihre Patienten konventionell? Gefr\u00e4ste Prothesen\u00adbasen haben eine deutlich bessere Passung als konventionell gefertigte Totalprothesen und zeichnen sich daher durch einen besseren Prothesenhalt aus, auch bei schwierigen Kieferverh\u00e4ltnissen, zum Beispiel im Unterkiefer. Es gibt verschiedene M\u00f6glichkeiten des Einstiegs in die digitale Totalprothetik, je nach individuellen W\u00fcnschen und prothetischem K\u00f6nnen. Ob die gedruckten Prothesen \u00e4hnlich gute Ergebnisse wie die gefr\u00e4sten zeigen werden, ist noch offen.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Frage an die Autorin<\/strong>
Warum saugen gefr\u00e4ste Prothesen so gut?<\/strong>
Dies erkl\u00e4rt sich durch die bessere Kongruenz der gefr\u00e4sten Prothesenbasis mit dem Kieferkamm. Bei konventioneller Prothesenherstellung kommt es bei der Polymerisation zur Schrumpfung des Kunststoffs. Diese Dimensions\u00e4nderung f\u00e4llt weg, wenn die Prothesen aus bereits polymerisierten Bl\u00f6cken gefr\u00e4st werden. Bei gedruckten Prothesen scheint es zu \u00e4hnlichen Dimensions\u00e4nderungen wie bei konventioneller Fertigung zu kommen.<\/p>\n\n\n\n

Die digitale Totalprothetik hat vor wenigen Jahren einen regelrechten Boom erlebt und war bei Kongressen und bei der Industrie allgegenw\u00e4rtig. Dies ist erstaunlich, da in der Prothetik die konventionell gefertigten schleimhautgetragenen Prothesen \u00fcber Jahrzehnte eher ein Schattendasein f\u00fchrten. Zudem haben auch keine signifikanten Verbesserungen beziehungsweise \u00c4nderungen der bew\u00e4hrten Konzepte stattgefunden.
Dank der neuen M\u00f6glichkeiten der digitalen Fertigung mit Fr\u00e4sung der Prothesenbasen kam es zu einem gro\u00dfen Fortschritt bei der Versorgung Zahnloser, da es dank des Wegfalls der Polymerisationsschrumpfung zu einer gleichm\u00e4\u00dfigeren Auflage der Prothese am Kieferkamm und damit zu einem besseren Prothesenhalt kommt.
Verschiedene Hersteller haben au\u00dferdem innovative, verk\u00fcrzte Behandlungswege f\u00fcr die Anfertigung digitaler Totalprothesen vorgestellt, bei denen diverse Arbeitsschritte in einem Termin zusammengefasst werden (insbesondere Abformung und Kieferrelationsbestimmung), um die Gesamtbehandlungszeit zu reduzieren. Dies f\u00fchrt aber nicht zwangsl\u00e4ufig zu einer Vereinfachung bei der Versorgung des Zahnlosen, da auch erfahrene Prothetiker sich bei den neuen Verfahren erst einmal einarbeiten m\u00fcssen.
Jetzt erleben wir mit gedruckten Prothesen einen neuerlichen Boom in der Totalprothetik. Beim LabDay des diesj\u00e4hrigen Midwinter Meeting in Chicago hat die Industrie diese Herstellungsform auch f\u00fcr definitive Totalprothesen propagiert, insbesondere um Zeit, Material und damit Geld zu sparen.
Es wird sich aber erst herausstellen, ob diese neue Technologie tats\u00e4chlich zu einer gleich guten Passung der Prothesen wie mit gefr\u00e4sten Basen f\u00fchren wird, da erst jetzt erste Studien publiziert werden.<\/p>\n\n\n\n

Welche Informationen werden ben\u00f6tigt, um funktionst\u00fcchtige Prothesen anfertigen zu k\u00f6nnen?
<\/strong>Folgende Befunde m\u00fcssen am Patienten korrekt erhoben werden, um funktionst\u00fcchtige und \u00e4sthetisch ansprechende Prothesen anfertigen zu k\u00f6nnen (dies gilt gleicherma\u00dfen f\u00fcr konventionelle wie auch digital gefertigte Totalprothesen):
\u2022 Exakte Abformung des zahnlosen Ober- und Unterkiefers mit Darstellung aller Bereiche, die sp\u00e4ter von der Prothese bedeckt werden sollen, sowie korrekte L\u00e4nge und Abdichtung des Funktionsrands
\u2022 Bestimmung der korrekten vertikalen Dimension
\u2022 Zentrische Kieferrelationsbestimmung
\u2022 Bestimmung der Inzisalkantenl\u00e4nge der mittleren Schneidez\u00e4hne sowie der Mittellinie und Beachtung der Paralle\u00adli\u00adt\u00e4t der Frontz\u00e4hne zur Bipupillarlinie
\u2022 Bestimmung der Neigung der Okklusionsebene (Parallelit\u00e4t zur Camperschen Ebene)<\/p>\n\n\n\n

Gefr\u00e4ste CAD\/CAM-Prothesen sind praxisreif
<\/strong>In Europa gibt es mehrere Anbieter von digitalen Totalprothesen. Es sind insbesondere AvaDent\/Niederlande, Baltic-Dentures\/Deutschland sowie die Wieland Digital Dentures\/Liechtenstein und Deutschland zu nennen. Daneben bieten noch Vita\/Deutschland sowie Amann Girrbach\/\u00d6sterreich CAD\/CAM-gefertigte Totalprothesen an. In den USA ist das DentCa-System sehr verbreitet. Das System war eines der ersten am Markt und wurde als Whole You Nexteeth \u00fcber Heraeus auch kurze Zeit in Europa vertrieben.<\/p>\n\n\n\n

CAD\/CAM-Systeme im Vergleich
<\/strong>Aus den neuen Behandlungsprotokollen der Hersteller ergeben sich Unterschiede im klinischen Behandlungsablauf im Vergleich zur konventionellen Totalprothetik, wobei jedes System unterschiedliche Schritte zusammenfasst und auch jeweils ein eigenes Instrumentarium daf\u00fcr anbietet.
Die notwendige Sitzungszahl f\u00fcr die Herstellung von CAD\/CAM-Totalprothesen bel\u00e4uft sich je nach Hersteller auf zwei bis vier Sitzungen bis zur Eingliederung [1] (Tab. 1).<\/p>\n\n\n\n

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