{"id":5108,"date":"2022-01-05T11:30:46","date_gmt":"2022-01-05T10:30:46","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=5108"},"modified":"2022-05-31T16:54:58","modified_gmt":"2022-05-31T14:54:58","slug":"wo-suchen-wie-finden-womit-aufbereiten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/wo-suchen-wie-finden-womit-aufbereiten\/","title":{"rendered":"Wo suchen, wie finden, womit aufbereiten?"},"content":{"rendered":"\n

L\u00e4nglich ovale Wurzelkanalquerschnitte sollten nicht als \u00adAusnahme, sondern eher als Regel aufgefasst werden. Der Behandler sollte die Ausgangsr\u00f6ntgenbilder auf Hinweise auf die entsprechende Kanalgeometrie hin auswerten. Neue Instrumente er\u00f6ffnen den Weg, auch unregelm\u00e4\u00dfig geformte Kanalquerschnitte entsprechend ihrer Form aufzubereiten.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Die Europ\u00e4ische Gesellschaft f\u00fcr Endo\u00addontie fordert hinsichtlich der Wurzelkanalaufbereitung: \u201eDer pr\u00e4parierte Kanal sollte den urspr\u00fcnglichen Kanal umschlie\u00dfen.\u201c [16] Aufgrund dieser Anforderung haben viele Studien, nicht zu Unrecht, die Erhaltung oder Ver\u00e4nderung der Wurzelkanalkr\u00fcmmung durch die Kanalaufbereitung untersucht, w\u00e4hrend der Querschnitt von Wurzelkan\u00e4len weniger Aufmerksamkeit gefunden hat.
Herk\u00f6mmliche Wurzelkanalinstrumente weisen runde Querschnitte mit klar definierten Durchmessern und Konizit\u00e4ten auf. Der Standardisierten Technik [21] zufolge soll die geometrisch definierte Form der Instrumente w\u00e4hrend der Aufbereitung auf den Wurzelkanal \u00fcbertragen werden, sodass das geschaffene Lumen durch einen formkongruenten F\u00fcllstift ausgef\u00fcllt werden kann. Durch die Einf\u00fchrung der maschinellen Wurzelkanalaufbereitung mithilfe von NiTi-Instrumenten k\u00f6nnen solche geometrisch definierten Aufbereitungsformen auch bei gekr\u00fcmmten Wurzelkan\u00e4len zumindest ann\u00e4hernd erzielt werden. Die Wurzelkanalf\u00fcllung mit formkongruenten Guttaperchaspitzen in Zentralstifttechnik erfreut sich somit zunehmender Beliebtheit. Diese Entwicklungen k\u00f6nnen den Behandler dazu verleiten, Wurzelkan\u00e4le durch die \u201eBrille\u201c der konventionellen Aufbereitungstechnik zu betrachten und von einem runden Querschnitt der Kan\u00e4le auszugehen. Dies entspricht jedoch nicht der Realit\u00e4t!<\/p>\n\n\n\n


H\u00e4ufigkeit
<\/strong>Wu et al. [52] bestimmten die bukkolinguale und die mesiodistale Ausdehnung von Wurzelkan\u00e4len 1 bis 5 mm vom Apex entfernt. \u00dcber alle Zahngruppen gemittelt wiesen 25 Prozent der Wurzelkan\u00e4le l\u00e4ngliche ovale Querschnitte auf \u00ad(Relation bukkolinguale zu mesiodistale Ausdehnung \u2265\u20092) (Abb.\u20091 und 2). Die geringste H\u00e4ufigkeit von ovalen Kan\u00e4len wurde bei oberen mittleren Schneidez\u00e4hnen sowie bei Eckz\u00e4hnen beobachtet. Bei den Eckz\u00e4hnen tritt der ovale Kanalquerschnitt m\u00f6g\u00adlicherweise erst im mittleren oder koro\u00adnalen Wurzeldrittel auf. Auch bei oberen Pr\u00e4molaren mit zwei Kan\u00e4len waren ovale Querschnitte eher selten. Demgegen\u00fcber wiesen obere Pr\u00e4molaren mit einem Wurzelkanal, einzelne mesiobukkale oder der zweite mesiobukkale Kanal bei oberen Molaren, einzelne mesiale Kan\u00e4le bei unteren Molaren sowie \u00aduntere Schneidez\u00e4hne h\u00e4ufig, das hei\u00dft, in 50 bis 90\u2006Prozent der F\u00e4lle (5 mm vom Apex), \u00adovale Querschnitte auf.
Einwurzelige Pr\u00e4molaren wiesen 1\u2006und 2 mm vom Apex ovale Querschnitte (Relation bukkolingual zu mesiodistal 1,4 bzw. 1,8), 3 bis 7 mm vom Apex l\u00e4nglich ovale Querschnitte (Relation 2,2 bis 2,7) und 9\u2006bis 13 mm vom Apex \u201eflache\u201c Querschnitte auf (Relation >\u20093). Die Konizit\u00e4t des Kanals war in bukkolingualer Richtung st\u00e4rker ausgepr\u00e4gt als in mesiodistaler Richtung (Abb.\u20093). Selbst 1 mm vom Apex wurden bei Pr\u00e4molaren maximal 25\u2006Prozent der Kanalquerschnitte als rund klassifiziert; bei OK-Pr\u00e4molaren mit einem Kanal traf dies sogar nur auf 6,7 Prozent der Kanalquerschnitte zu (Abb.\u20094).<\/p>\n\n\n