{"id":686,"date":"2021-10-19T16:46:30","date_gmt":"2021-10-19T14:46:30","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=686"},"modified":"2022-02-16T16:15:58","modified_gmt":"2022-02-16T15:15:58","slug":"schluessel-fuer-aesthetik-und-langlebigkeit","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/schluessel-fuer-aesthetik-und-langlebigkeit\/","title":{"rendered":"Schl\u00fcssel f\u00fcr \u00c4sthetik und Langlebigkeit"},"content":{"rendered":"\n

F\u00fcr den Langzeiterfolg festsitzender prothetischer Restaurationen ist die Retention ein entscheidender Faktor. Schlie\u00dflich ist der Retentionsverlust einer der h\u00e4ufigsten Gr\u00fcnde f\u00fcr das Versagen von Kronen und anderen festsitzenden indirekten Restaurationen [1, 2]. Die Hauptelemente, welche die Retention der Restaurationen beeinflussen, sind die Pr\u00e4paration, das Restaurations- und das Befestigungsmaterial.<\/p>\n\n\n\n

Pr\u00e4paration des Pfeilerzahns<\/strong>
W\u00e4hrend der Pr\u00e4paration eines Zahns sind einige wichtige Faktoren zur Erzielung einer ad\u00e4quaten Retention und Widerstandsform zu ber\u00fccksichtigen, die f\u00fcr die notwendige Stabilit\u00e4t der Restaurationen sorgen und somit helfen, De\u00adzementierungen und fr\u00fchzeitige Verluste zu vermeiden. Entscheidende Parameter bei der Pr\u00e4paration sind die Stumpfh\u00f6he, der Pr\u00e4parationswinkel und die Oberfl\u00e4chenbeschaffenheit des Pfeilerzahns [3]. Die Retention ist daf\u00fcr verantwortlich, abziehenden Kr\u00e4ften zu verhindern, w\u00e4hrend eine optimale Widerstandsform dazu dient, Scherkr\u00e4ften entgegenzuwirken [4].
Um eine optimale Retention und Widerstandsform f\u00fcr Kronen zu erzeugen, sollte die H\u00f6he des Pfeilerzahns mindestens 4 mm betragen. Zudem liegt der ideale Konvergenzwinkel zwischen 6 und 2 Grad; 15 Grad sollte er keinesfalls \u00fcberschreiten [1,\u20095-8].<\/p>\n\n\n\n

Restaurationsmaterial<\/strong>
Kontinuierlich werden neue Restaurationsmaterialien auf dem Dentalmarkt eingef\u00fchrt. F\u00fcr Anwender ist es wichtig, die unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe zu kennen und bei der Befestigung zu ber\u00fccksichtigen. Denn die Zusammensetzung und die Oberfl\u00e4cheneigenschaften des Materials haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob eine mechanische und\/oder chemische Verbindung zur Restauration und damit die ben\u00f6tigte Retention erzielt werden kann.<\/p>\n\n\n\n

Befestigungsmaterial<\/strong>
Das Befestigungsmaterial ist die Verbindung zwischen dem Zahn und der Restauration. Die korrekte Befestigung einer indirekten Restauration ist entscheidend f\u00fcr ihren Langzeiterfolg, da sie nicht nur einen gro\u00dfen Einfluss auf die Retention hat, sondern auch die wichtige Aufgabe \u00fcbernimmt, den Spalt zwischen Restauration und Zahn zu verschlie\u00dfen. Es gibt zwar unterschiedliche Ans\u00e4tze zur Klassifizierung von definitiven Befestigungsmaterialien, allgemein kann aber je nach Art, eine chemische Verbindung mit bestimmten Materialien einzugehen, zwischen zwei Klassen unterschieden werden. Die erste Klasse bilden konventionelle Zemente (zum Beispiel Zinkphosphatzemente, Glasionomer- und kunststoffmodifizierte Glasionomer\u00adzemente); die zweite Klasse bilden die adh\u00e4siven Befestigungsmaterialien. Die am h\u00e4ufigsten eingesetzten und am besten dokumentierten Materialien dieser Klasse sind adh\u00e4sive Befestigungskomposite .
Befestigungskomposite k\u00f6nnen je nach chemischer Zusammensetzung weiter unterteilt werden in traditionelle Befestigungskomposite mit Volladh\u00e4siv\u00adsystemen und selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite. Zwischen ihnen bestehen deutliche Unterschiede hinsichtlich der Vorgehensweise bei der definitiven Eingliederung von Restaurationen. Bei den Volladh\u00e4sivmaterialien ist eine Vorbehandlung der Zahnhartsubstanz sowie des Restaurationsmaterials mit separaten Adh\u00e4sivsystemen erforderlich. Durch die Kombination des Befestigungskomposits mit dem \u00adAdh\u00e4sivsystem l\u00e4sst sich ein sehr hoher und langlebiger Haftverbund erzielen.
Selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite dienen dazu, den Vorgang der definitiven Befestigung zu vereinfachen und die Notwendigkeit der Anwendung mehrerer Komponenten zu eliminieren. Sie sind eine gute Alternative f\u00fcr den Praxisalltag, da eine zuverl\u00e4ssige Befestigung mit nur einem einfachen Arbeitsschritt \u2013 der Applikation des Befestigungsmaterials \u2013 erzielt werden kann. In der Regel ist dies ganz ohne die Anwendung zus\u00e4tzlicher Primer beziehungsweise Haftvermittler m\u00f6glich.
Aufgrund der zahlreichen verschiedenen Arten von Befestigungsmaterialien f\u00e4llt Zahn\u00e4rzten die Entscheidung f\u00fcr ein geeignetes Produkt und ein sinnvolles Verfahren h\u00e4ufig nicht leicht. Speziell vor dem Hintergrund des weit verbreiteten Einsatzes moderner Restaurationsmaterialien, wie beispielsweise neuer Generationen hochtransluzenter Zirkonoxide sowie Hybrid-Keramiken und Komposite, ist es wichtig zu wissen, dass sich die Eigenschaften dieser Materialien stark von denen metallischer Werkstoffe sowie fr\u00fcherer Zirkonoxid-Generationen unterscheiden. Darauf ist auch die Wahl des Befestigungsmaterials abzustimmen, um zufriedenstellende Ergebnisse sowie den erw\u00fcnschten Langzeiterfolg sicherzustellen. Dieser Beitrag wurde mit dem Ziel erstellt, Anwendern Hilfestellung bei der Wahl des richtigen Befestigungsmaterials zu geben und sie damit bei der Erzielung guter Behandlungsergebnisse zu unterst\u00fctzen, die zur Zufriedenheit von Zahnarzt und Patient beitragen.<\/p>\n\n\n\n

Konventionelle Zementierung oder adh\u00e4sive Befestigung?<\/strong>
Die Entscheidung, entweder einen konventionellen Zement oder ein adh\u00e4sives Befestigungskomposit einzusetzen, ist von verschiedenen Faktoren abh\u00e4ngig (Tab. 1 und 2). Die Hauptfaktoren sind:<\/p>\n\n\n\n

  1. Retention und Widerstandsform des Pfeilerzahns.<\/li>
  2. Mechanische und optische Eigenschaften des Restaurationswerkstoffs (Biegefestigkeit und Transluzenz).<\/li>
  3. Arbeitsablauf und spezielle Anforderungen an die Arbeitsumgebung.<\/li>
  4. Retentions- und Widerstandsform des Pfeilerzahns
    Minimalinvasive Restaurationen, beispielsweise Adh\u00e4sivbr\u00fccken, labiale und okklusale Veneers sowie Inlay-Br\u00fccken, basieren auf einer nicht-retentiven Pr\u00e4parationsform. In diesen F\u00e4llen kann nur durch eine adh\u00e4sive Befestigung eine ausreichende Retention sichergestellt werden [9-11]. Obwohl solche Pr\u00e4parationen keinerlei Retentionsform bieten, zeigt die wissenschaftliche Dokumentation, dass ein Langzeiterfolg der Restaurationen erzielbar ist, sofern ein geeignetes Befestigungsverfahren mit einem zuverl\u00e4ssigen Befestigungskomposit, zum Beispiel \u00adPanavia 21, Kuraray Noritake, gew\u00e4hlt wird [10,\u200911].
    Bei Kronen und Br\u00fccken ist entscheidend, ob die zuvor genannten Pr\u00e4parationsrichtlinien (minimale Stumpfh\u00f6he von 4 mm und maximale Konvergenz von 15 Grad) eingehalten werden, um die f\u00fcr eine konventionelle Zementierung erforderliche Retentions- und Widerstandsform zu erzeugen. In der Realit\u00e4t ist die Umsetzung der Richtlinien jedoch aufgrund verschiedener Faktoren oft schwierig.
    In F\u00e4llen mit Verlust gro\u00dfer Anteile der nat\u00fcrlichen Zahnhartsubstanz ist es nur durch einen Stumpfaufbau m\u00f6glich, die erforderliche H\u00f6he des Pfeilerzahns zu erreichen. Diese Ma\u00dfnahme ist in einigen F\u00e4llen zeitaufwendig, insbesondere wenn nur wenig Substanz aufzubauen ist (beispielsweise 1 bis 2 mm). Zudem ist es manchmal nicht m\u00f6glich, die H\u00f6he des Pfeilerzahns durch einen Stumpfaufbau zu optimieren. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die klinische Krone kurz ist und das f\u00fcr die Einhaltung der Mindestschichtst\u00e4rke des Restaurationsmaterials erforderliche okklusale Platzangebot verringert w\u00fcrde. In diesem Fall ist eine chirurgische Kronenverl\u00e4ngerung die einzige Option, die erforderliche H\u00f6he zu erreichen, ohne den okklusal ben\u00f6tigten Platz einzuschr\u00e4nken. Diese Ma\u00dfnahme kann f\u00fcr den Zahnarzt zeitaufwendig und f\u00fcr den Patienten unangenehm sein, da ein chirurgischer Eingriff durchzuf\u00fchren ist und dies den Behandlungsablauf verz\u00f6gert.
    Hinsichtlich des Konvergenzwinkels haben mehrere Studien gezeigt, dass in der Realit\u00e4t und im Praxisalltag meist gr\u00f6\u00dfere Pr\u00e4parationswinkel entstehen als die empfohlenen 15 Grad [5,\u20096,\u200912,\u200913)]. Es wurden beispielsweise die Pr\u00e4parationen von Anwendern digital evaluiert und mit den klinischen Empfehlungen verglichen. Der durchschnittliche Konvergenzwinkel betrug dabei 26,7 Grad, der distopalatinale Winkel sogar 31,7 Grad [12].
    Auf Grundlage der genannten Bedenken l\u00e4sst sich schlussfolgern, dass die Erzielung einer optimalen Retentionsform im Praxisalltag eine Herausforderung darstellt. Die konventionelle Zementierung kann in diesen F\u00e4llen insbesondere auf lange Sicht klinische Probleme hervorrufen. Darum wird hier die adh\u00e4sive Befestigung als Alternative zur konventionellen Vorgehensweise empfohlen (6,\u200914). F\u00fcr Kronen und Br\u00fccken mit einem Pr\u00e4parationsdesign, das zumindest ein wenig mechanische Retention sicherstellt, kann der Einsatz selbstadh\u00e4siver Befestigungskomposite als sinnvolle Alternative angesehen werden, da mit ihnen hohe klinische Erfolgsraten erzielt werden [9, 15].<\/li><\/ol>\n\n\n\n

    Vorteile verschiedener Befestigungsverfahren<\/strong><\/p>\n\n\n\n

    Konventioneller Zement<\/strong><\/td>Volladh\u00e4sives
    Befestigungskomposit<\/strong><\/td>
    Selbstadh\u00e4sives
    Befestigungskomposit<\/strong><\/td><\/tr>
    Einfacher Arbeitsablauf<\/td>Sehr zuverl\u00e4ssiger und dauerhafter
    Haftverbund
    M\u00f6glichkeit eines minimalinvasiven
    Behandlungsvorgehens
    Stabilisierung der Zahnhartsubstanz
    Stabilisierung und Verst\u00e4rkung
    der Restauration
    Adh\u00e4sive Versiegelung des Spalts zwischen Zahn und Restauration sowie Vermeiden von Microleakage
    \u00dcberlegene \u00c4sthetik<\/td>
    Hoher Haftverbund
    (abh\u00e4ngig vom Adh\u00e4sivsystem)
    M\u00f6glichkeit eines minimalinvasiven Behandlungsvorgehens
    Stabilisierung der Zahnhartsubstanz
    Stabilisierung und Verst\u00e4rkung der Restauration
    Adh\u00e4sive Versiegelung des Spalts zwischen Zahn und Restauration
    sowie Vermeiden von Microleakage
    \u00dcberlegene \u00c4sthetik
    Einfacher Arbeitsablauf<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n

    <\/p>\n\n\n\n

    Kontraindikationen f\u00fcr verschiedene Arten von Befestigungsmaterialien<\/strong><\/p>\n\n\n\n

    Konventioneller Zement<\/strong><\/td>Volladh\u00e4sives
    Befestigungskomposit<\/strong><\/td>
    Selbstadh\u00e4sives
    Befestigungskomposit<\/strong><\/td><\/tr>
    \u00dcberempfindlichkeit gegen\u00fcber einem der Inhaltsstoffe (je nach Art des Zements)
    Restaurationsmaterialien mit geringer und mittlerer Biegefestigkeit
    Hochtransluzente Keramiken
    Nicht-retentive Pr\u00e4parationen<\/td>
    \u00dcberempfindlichkeit gegen\u00fcber \u00adMethacrylat-Monomeren
    Mangelnde M\u00f6glichkeit der Trockenlegung zur Vermeidung von Kontaminationen<\/td>
    \u00dcberempfindlichkeit gegen\u00fcber Methacrylat-Monomeren<\/td><\/tr><\/tbody><\/table><\/figure>\n\n\n\n

    <\/p>\n\n\n\n

    Fazit\/Klinische Signifikanz:
    F\u00fcr nicht-retentive minimalinvasive Restaurationen ist die traditionelle adh\u00e4sive Befestigung Pflicht.
    F\u00fcr Kronen und Br\u00fccken, die nicht \u00fcber die genannte Retentions- und Widerstandsform verf\u00fcgen wird die traditionelle adh\u00e4sive oder selbst\u00adadh\u00e4sive Befestigung empfohlen.
    In F\u00e4llen retentiver Pr\u00e4parationsform mit einer Stumpfh\u00f6he von mindestens 4 mm und einem Konvergenz\u00adwinkel von 6 bis 12 Grad ist sowohl eine konventionelle Zementierung als auch eine adh\u00e4sive Befestigung m\u00f6glich.<\/p>\n\n\n\n

    1. Mechanische und optische Eigenschaften des Restaurationsmaterials
      Die Biegefestigkeit und die Transluzenz des Restaurationsmaterials sind entscheidende Faktoren, welche die Auswahl des Befestigungsmaterials beeinflussen.<\/li><\/ol>\n\n\n\n

      2.1. Biegefestigkeit
      Eine generelle Empfehlung f\u00fcr keramische Restaurationen lautet, dass Werkstoffe mit einer geringen und mittleren Biegefestigkeit von weniger als 350 MPa adh\u00e4siv zu befestigen sind. Diese Restaurationen sind auf einen kraftschl\u00fcssigen Verbund angewiesen, der f\u00fcr eine zus\u00e4tzliche Stabilisierung und Unterst\u00fctzung sorgt (9,\u200914,\u200916). Zu den restaurativen Materialien, f\u00fcr die diese Empfehlungen gelten, geh\u00f6ren Feldspat-, Glas- und Hybrid\u00adkeramiken sowie Komposite.
      Die Frage, ob Keramiken mit einer hohen Biegefestigkeit von mehr als 350 MPa konventionell zu zementieren oder adh\u00e4siv zu befestigen sind, wird seit Langem diskutiert [9]. Mehrere Studien weisen jedoch auf eine h\u00f6here Stabilit\u00e4t und Festigkeit aller Arten von Dentalkeramiken inklusive Lithiumdisilikat und Zirkonoxid hin, wenn diese adh\u00e4siv befestigt werden [9,\u200917\u201320].
      Ferner ist zu ber\u00fccksichtigen, dass sich die mit konventionellen Zementen erzielten, dokumentierten Erfolgsraten meist auf die Anwendung in Kombination mit Metall oder fr\u00fchen hochfesten Zirkonoxid-Generationen beziehen. Da neue hochtransluzente Zirkonoxid-Generationen eine deutlich geringere Biegefestigkeit aufweisen, ist davon auszugehen, dass der klinische Erfolg durchaus vom Befestigungsmaterial mit beeinflusst wird [9]. Um den klinischen Langzeiterfolg sicherzustellen und Frakturen zu vermeiden, ist demnach auf die Einhaltung der Mindestwandst\u00e4rken sowie den Einsatz adh\u00e4siver Befestigungsmaterialien zu achten [9].<\/p>\n\n\n\n

      Fazit\/Klinische Signifikanz:
      F\u00fcr Restaurationen aus Glas- beziehungsweise Hybridkeramik oder Komposit ist die adh\u00e4sive Befestigung Pflicht.
      F\u00fcr Restaurationen aus Lithium-disilikat und Zirkonoxid wird eine adh\u00e4sive Befestigung nachdr\u00fccklich empfohlen.
      Restaurationen aus Metall k\u00f6nnen entweder adh\u00e4siv oder konventionell befestigt werden.<\/p>\n\n\n\n

      2.2 Transluzenz
      Mit dem Ziel, die steigenden \u00e4sthetischen Anforderungen der Patienten zu erf\u00fcllen, werden kontinuierlich neue Materialien und Techniken eingef\u00fchrt, welche hoch\u00e4sthetische Ergebnisse erm\u00f6glichen sollen. Dabei handelt es sich nicht nur um neue Restaurationsmaterialien, sondern auch um Weiterentwicklungen im Bereich der Befestigungsmaterialien.
      Hochtransluzente Keramiken bieten ein au\u00dfergew\u00f6hnlich hohes \u00e4sthetisches Potenzial. Darum sind sie bei Zahn\u00e4rzten zunehmend beliebt und ihr Einsatz wird stetig erweitert. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass das \u00e4sthetische Erscheinungsbild des Behandlungsergebnisses von dem gesamten restaurativen Behandlungsablauf beeinflusst wird und nicht vom Restaurationsmaterial alleine. Auch dem Befestigungsmaterial kommt eine Schl\u00fcsselrolle bei der Erzielung der gew\u00fcnschten \u00e4sthetischen Resultate zu [21-24].
      Aus diesem Grund ist die Wahl eines opaken konventionellen Zements f\u00fcr die Eingliederung hochtransluzenter Restaurationen nicht empfehlenswert. Dieser kann das finale \u00e4sthetische Erscheinungsbild negativ beeinflussen. Stattdessen sollte ein Befestigungskomposit das Material der Wahl sein. Diese Materialien sind in verschiedenen Zahnfarben und Opazit\u00e4ten erh\u00e4ltlich. So kann der Zahnarzt, abgestimmt auf das Restaurationsmaterial und die Wandst\u00e4rke der Restauration sowie die Farbe des Pfeilerzahns, ein passendes Befestigungsmaterial w\u00e4hlen, das die Erzielung der gew\u00fcnschten Ergebnisse optimal unterst\u00fctzt. F\u00fcr einige Befestigungskomposite sind Try-in-Pasten erh\u00e4ltlich, die dem Zahnarzt und dem Patienten eine Beurteilung der erzielbaren optischen Wirkung vor der definitiven Befestigung erm\u00f6glichen. So wird es noch einfacher, die passende Farbe des Befestigungskomposits auszuw\u00e4hlen.<\/p>\n\n\n\n

      Fazit\/Klinische Signifikanz:
      F\u00fcr alle hochtransluzenten voll\u00adkeramischen Restaurationen wird eine adh\u00e4sive Befestigung nachdr\u00fccklich empfohlen.
      Restaurationen aus Metall oder opakem hochfestem Zirkonoxid k\u00f6nnen entweder adh\u00e4siv oder konventionell befestigt werden.<\/p>\n\n\n\n

      1. Einfacher Arbeitsablauf und \u00adspezielle Anforderungen an die \u00adArbeitsumgebung<\/li><\/ol>\n\n\n\n

        Im Rahmen der adh\u00e4siven Befestigung mit traditionellen Befestigungskompositen (zum Beispiel Panavia V5, Kuraray Noritake) ist eine separate Behandlung der Oberfl\u00e4chen erforderlich. Typischerweise erfolgt am Zahn die Anwendung eines selbst\u00e4tzenden Adh\u00e4sivsystems (zum Beispiel Panavia V5 Tooth Primer, Kuraray Noritake) und an der Restauration der Einsatz eines entsprechenden Primers. Universal-Primer (zum Beispiel ClearfiL Ceramic Primer Plus, Kuraray Noritake) bieten den Vorteil, dass sie sich f\u00fcr unterschiedliche Materialien wie Metall, Keramik und Komposit eignen. Die Systeme sind jedoch techniksen\u00adsitiv und weisen eine geringe Toleranz gegen\u00fcber Kontamination auf, sodass die Sicherstellung eines trockenen und kontaminationsfreien Arbeitsumfelds (ohne Blut und Speichel), m\u00f6glichst durch Einsatz eines Kofferdams, erforderlich ist. Da Verunreinigungen den Haftverbund beeintr\u00e4chtigen k\u00f6nnen, ist in F\u00e4llen, in denen es unm\u00f6glich erscheint, das Arbeitsumfeld trocken zu halten, von der traditionellen adh\u00e4siven Befestigung (volladh\u00e4siv) abzusehen. Dies kann beispielsweise bei subgingivalen Pr\u00e4parationsgrenzen der Fall sein. Da mit dieser Technik jedoch sehr zuverl\u00e4ssig und dauerhaft hohe Haftfestigkeiten erzielt werden, ist sie das Befestigungsverfahren der Wahl f\u00fcr minimalinvasive, nicht-retentive Pr\u00e4parationen wie Adh\u00e4sivbr\u00fccken, labiale und okklusale Veneers und Restaurationen, bei denen die Retention durch die adh\u00e4sive Befestigung erzielt wird [9\u201311].
        Im Praxisalltag streben Zahn\u00e4rzte jedoch nach Effizienz und Effektivit\u00e4t durch den Einsatz einfacher und gleichzeitig zuverl\u00e4ssiger Befestigungsmaterialien zur Eingliederung zahn- beziehungsweise implantatgetragener Kronen und Br\u00fccken. Konventionelle Zemente sind zwar einfach und schnell anzuwenden, bieten aber keine oder nur eine geringe Adh\u00e4sion und sind darum f\u00fcr einige Situationen nicht zu empfehlen [6,\u20099,\u200914,\u200915,\u200919,\u200920]. Eine einfache und gleichzeitig zuverl\u00e4ssige Methode l\u00e4sst sich hingegen durch die Anwendung selbstadh\u00e4siver Befestigungskomposite (Panavia SA Cement Universal, Kuraray Noritake) realisieren. Diese Produkte sind als die beste Alternative zur traditionellen adh\u00e4siven Befestigung in weniger kritischen Situationen etabliert, in denen es nicht nur auf Adh\u00e4sion ankommt [9,\u200915].
        Ein weiterer Vorteil der selbstadh\u00e4siven Befestigungskomposite liegt in ihrer, verglichen mit traditionellen volladh\u00e4siven Befestigungskompositen, geringeren Techniksensitivit\u00e4t und h\u00f6heren Toleranz gegen\u00fcber Kontaminationen.
        Typischerweise enthalten selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite ein MDP-Phosphatmonomer. Dieses wird ben\u00f6tigt, um eine chemische Haftung an verschiedenen Substraten zu erzeugen, die es dem Befestigungsmaterial erm\u00f6glicht, an Nicht-Edelmetall, Zirkonoxid und Zahnhartsubstanz zu haften. Unabh\u00e4ngig vom verwendeten selbstadh\u00e4siven Befestigungskomposit ist jedoch die Anwendung eines separaten Silan-Haftvermittlers erforderlich, wenn Restaurationen aus Silikatkeramik (beispielsweise Leuzit-, Lithiumsilikat- oder Lithiumdisilikat-Keramik), Hybridkeramik oder Komposit zu befestigen sind.<\/p>\n\n\n\n

        K\u00fcrzlich wurde ein innovatives selbstadh\u00e4sives Befestigungskomposit (Panavia SA Cement Universal, Kuraray Noritake) eingef\u00fchrt. Unter Einsatz einer speziellen Herstellungstechnologie wurde ein Silan-Haftvermittler in das Befestigungsmaterial integriert. Damit ist ein wirklich universelles System gelungen, das vollst\u00e4ndig ohne weitere Komponenten wie Adh\u00e4sive oder Primer auf allen Materialien inklusive Glaskeramik funktioniert. Der Befestigungsvorgang l\u00e4sst sich dadurch tats\u00e4chlich auf einen einzigen Schritt reduzieren. Dieses Befestigungsmaterial vereint in sich zahlreiche Vorteile der adh\u00e4siven Befestigung und die einfache Vorgehensweise der konventionellen Zementierung. Dies ist unabh\u00e4ngig vom Restaurationsmaterial ohne Abstriche hinsichtlich des klinischen Erfolgs m\u00f6glich.<\/p>\n\n\n\n

        Fazit<\/strong>
        Die adh\u00e4sive Befestigung bietet hinsichtlich Retention, \u00c4sthetik, Stabilisierung des Zahns und der Restauration sowie der Vermeidung von Mircoleakage Vorteile gegen\u00fcber der konventionellen Zementierung [6,\u20099,\u200914\u201317,\u200919,\u200920,\u200925,\u200926] (siehe Tab. 1). Zudem gibt es neben \u00dcberempfindlichkeiten gegen\u00fcber Methacrylat-Monomeren keine absoluten Kontra\u00adindikationen f\u00fcr die adh\u00e4sive Befestigung. Schlie\u00dflich lassen sich selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite dann einsetzen, wenn traditionelle Befestigungskomposite kontraindiziert sind, beispielsweise in Situationen, in denen sich Kontaminationen nicht \u00fcber einen l\u00e4ngeren Zeitraum vermeiden lassen (siehe Tab.\u20062). Demnach ist die adh\u00e4sive Befestigung f\u00fcr fast jede klinische Situation geeignet, w\u00e4hrend die konventionelle Zementierung nur eingeschr\u00e4nkt einsetzbar ist (Tab.\u20063).<\/p>\n\n\n