{"id":6931,"date":"2022-06-09T13:44:33","date_gmt":"2022-06-09T11:44:33","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=6931"},"modified":"2022-07-19T12:19:26","modified_gmt":"2022-07-19T10:19:26","slug":"mit-resilienz-stark-aus-der-krise","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/mit-resilienz-stark-aus-der-krise\/","title":{"rendered":"Mit Resilienz stark aus der Krise"},"content":{"rendered":"\n

Bestimmt sind Sie in den letzten zwei Jahren mindestens einmal \u00fcber den Begriff der Resilienz \u2013 pauschal \u00fcbersetzt mit \u201ementaler\/psychischer Widerstandskraft\u201c oder alternativ auch \u201edas Immunsystem der Psyche\u201c \u2013 gestolpert. Warum Sie dieses Mal weiterlesen sollten? Weil ich davon \u00fcberzeugt bin, dass Resilienz als Vorsorge-Instrument auch in Ihrem Team integriert sein sollte, sodass Ihre Praxis langfristig leistungsf\u00e4hig bleibt.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Fakt ist, dass die psychischen Belastungen im Arbeitsalltag zugenommen haben. Laut BKK Gesundheitsreport von 2018 ist der Anteil psychischer Erkrankungen am Arbeitsunf\u00e4higkeitsgeschehen in den vergangenen 40 Jahren von 2\u2009\u2009% auf 16,6\u2009\u2009% gestiegen. Fakt ist auch, dass Zahnarztpraxen seit 2013 laut Arbeitsschutzgesetz verpflichtet sind, in der gesetzlich geforderten Gef\u00e4hrdungsbeurteilung auch auf psychische Belastungsfaktoren einzugehen.
Und auch wenn das im ersten Moment Mut nimmt, statt zu geben, findet sich auf der gegen\u00fcberliegenden Seite der Belastung ganz viel Potenzial: die Ressourcen, die wir Menschen im Gep\u00e4ck haben.
Genau diese Ressourcen sind es n\u00e4mlich, die resiliente Menschen sich zunutze machen, um aus Krisen und stressigen Situationen gest\u00e4rkt hervorzugehen. Und auch genau diese Ressourcen sind es, die Ihr Team langfristig st\u00e4rken, die Zusammen\u00adarbeit f\u00f6rdern und der Mitarbeiterfluktuation entgegenwirken.<\/p>\n\n\n\n

Sieben tragende S\u00e4ulen<\/strong>
Resilienz beruht auf sieben S\u00e4ulen: Netzwerkorientierung, Zukunftsorientierung, L\u00f6sungsorientierung, \u00dcbernahme von Verantwortung, Verlassen der Opferrolle, Akzeptanz und Optimismus. Alle sind eng miteinander verflochten, aber doch auch unabh\u00e4ngig betrachtbar, da jeder von uns \u00fcber unterschiedliche Mengen an Ressourcen aus den jeweiligen Bereichen verf\u00fcgt und dementsprechend unterschiedlich ausgepr\u00e4gt daran arbeiten m\u00f6chte. Dabei beinhalten die S\u00e4ulen die folgenden Aufgaben:<\/p>\n\n\n\n

  1. Optimismus: Eine optimistische Betrachtung auf das eigene Leben, und der Glaube daran, dass Krisen ver\u00adgehen.<\/li>
  2. Akzeptanz: Dinge, die au\u00dferhalb unseres Einflussbereiches liegen, zu akzeptieren und Wege zu suchen, damit umzugehen.<\/li>
  3. L\u00f6sungsorientierung: Statt sich auf Krisen und Probleme zu fixieren, Wege suchen, die Krise zu bew\u00e4ltigen.<\/li>
  4. Opferrolle verlassen: Die eigenen St\u00e4rken wieder wahrnehmen und einen gesunden Blickwinkel auf die Realit\u00e4t einnehmen.<\/li>
  5. Verantwortung \u00fcbernehmen: Mir und dem Leben respektvoll gegen\u00fcbertreten.<\/li>
  6. Netzwerkorientierung: ein gesundes, mir Kraft gebendes Netzwerk aufbauen.<\/li>
  7. Zukunftsplanung: eine Zukunft, die Lust auf morgen macht und krisenfest vorbereitet ist.<\/li><\/ol>\n\n\n\n

    Resilienz kann man lernen<\/strong>
    Resilienz ist keine Sofortl\u00f6sung und auch nichts, das, einmal gelernt, immer wirkt. Resilienz ist ein Lernprozess und etwas, was, bewusst wahrgenommen und im Alltag integriert, stetig wachsen kann. Ich nutze gerne den \u201eSonnencreme-Vergleich\u201c: Immer wieder aufgetragen und mit entsprechend hohem Lichtschutzfaktor, sch\u00fctzt diese unsere Haut vor den sch\u00e4dlichen Einfl\u00fcssen der Sonnenstrahlung und gibt uns die Freiheit, uns in der Sonne zu bewegen. Trotzdem kann es, wenn ich nicht entsprechend aufpasse, zu einem Sonnenbrand kommen. Mein Tipp: Bewusstsein zu entwickeln, ist also der erste Schritt in Richtung resilienteres Leben und Arbeiten. Bewusstsein entwickelt man am besten, mit einem kurzen Blick auf die aktuelle Ist-Situation und kann dazu zum Beispiel diese \u00dcbung aus der S\u00e4ule \u201eNetzwerkorientierung\u201c benutzen:<\/p>\n\n\n\n

    • In die Mitte eines Blattes malen beziehungsweise schreiben Sie sich oder Ihre Praxis, je nachdem welchen Blickwinkel Sie einnehmen m\u00f6chten. Zeichnen Sie zwei Kreise ein, den einen n\u00e4her, den anderen etwas weiter vom Mittelpunkt entfernt.<\/li>
    • Nun stellen Sie sich die folgenden Fragen und zeichnen dabei entsprechend ein:<\/li>
    • Welche Personen\/Praxen\/Gesch\u00e4ftspartner befinden sich im inneren \u00adZirkel?<\/li>
    • Welche im \u00e4u\u00dferen?<\/li>
    • Gibt es Personen\/Praxen\/Gesch\u00e4ftspartner, die von innen nach au\u00dfen rutschen sollten oder andersherum?<\/li>
    • Was w\u00fcrde das jeweils ver\u00e4ndern?<\/li>
    • Welchen Nutzen ziehe ich aus diesem Netzwerk?<\/li>
    • Kann ich mein Netzwerk besser nutzen?<\/li><\/ul>\n\n\n