{"id":708,"date":"2021-10-19T17:19:31","date_gmt":"2021-10-19T15:19:31","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=708"},"modified":"2022-05-31T16:59:17","modified_gmt":"2022-05-31T14:59:17","slug":"langfristig-sicher-befestigen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/langfristig-sicher-befestigen\/","title":{"rendered":"Langfristig sicher befestigen"},"content":{"rendered":"\n

Zementieren, selbstadh\u00e4siv oder adh\u00e4siv befestigen? Welcher Werkstoff und welche Versorgung m\u00fcssen und k\u00f6nnen wie befestigt werden? Durch die zunehmende Materialvielfalt, insbesondere durch den Einsatz neuer Fertigungstechnologien, sind enorme M\u00f6glichkeiten f\u00fcr eine optimierte Materialauswahl und gleichzeitig hoch individualisierte Behandlungsm\u00f6glichkeiten entstanden. Das vorliegende Manuskript bietet einen komprimierten und praxisgerechten \u00dcberblick \u00fcber die Vielfalt der Befestigungsoptionen von zahnfarbenen dentalen Materialien.<\/p>\n\n\n\n

Fragen zum Vorgehen im Praxisalltag<\/p>\n\n\n\n

Welche Befestigung empfehlen Sie f\u00fcr zahnfarbene Versorgungen?<\/strong>
Dr. Thomas Strasser: Das kann man nicht pauschal sagen. Jede Restauration, jedes Material und jede klinische Situation erfordern ein gezieltes Vorgehen. Am einfachsten ist sicher die Zementierung, w\u00e4hrend man mit der adh\u00e4siven Befestigung die h\u00f6chsten Verbundwerte erzielen kann.<\/p>\n\n\n\n

Was ist aus werkstoffkundlicher Sicht bei der Befestigung als Erstes zu \u00adbeachten?<\/strong>
Prof. Dr. Dipl.-Ing. (FH) Martin Rosentritt: Als erster Schritt ist sicherlich wichtig, dass man die verschiedenen Befestigungsoptionen \u2013 zementieren, selbstkonditioniert befestigen und adh\u00e4siv befestigen \u2013 differenzieren und f\u00fcr die entsprechenden Materialien und die klinische Situation richtig bewerten und einordnen kann.<\/p>\n\n\n\n

Erst durch die suffiziente Befestigung wird festsitzender Zahnersatz klinisch langfristig erfolgreich. Das Behandlungsergebnis h\u00e4ngt von der korrekten Indikationsstellung, vom Versorgungsmaterial und der bestm\u00f6glichen Verarbeitung \u00fcber den gesamten Prozess der Behandlung hinweg ab. Es ist daher wichtig, bereits vor der Pr\u00e4paration ein Konzept f\u00fcr die Eingliederung der Versorgung zu erstellen [1]. F\u00fcr eine optimale Befestigung sind entscheidend:
die Art und Form der Pr\u00e4paration,
die Art und Verarbeitung der verwendeten Materialien sowie deren Reinigung und Konditionierung
und die entsprechende Auswahl und Anwendung des Befestigungsmaterials [2\u20134].<\/p>\n\n\n\n

Soll das Befestigungsmaterial schnell und wirtschaftlich eingesetzt werden, sind eine einfache und sichere Handhabung wichtig. Um die Befestigungsmaterialien richtig anzuwenden, muss man die einzelnen Materialgruppen \u2013 Zement, selbstadh\u00e4sives und adh\u00e4sives Befestigungskomposit \u2013 kennen und unterscheiden k\u00f6nnen. Diese werden im Folgenden zusammen mit einigen Grundlagen kurz dargestellt.<\/p>\n\n\n\n

Worauf wird befestigt?<\/strong>
Eine enorme Bedeutung f\u00fcr die erfolgreiche Befestigung hat das Substrat, auf dem befestigt werden soll. Je nachdem, ob es sich um Zahnsubstanz (Schmelz, Dentin, Wurzeldentin, Lage der Pr\u00e4parationsgrenze \u2026), Aufbaumaterial (GIZ, Komposit, GFK), Abutments (Titan, Oxidkeramik, dentale Glaskeramik), Stifte (Titan, Glasfaser) oder gemischte Varianten
handelt, muss ein entsprechendes Procedere und ein geeignetes Befestigungssystem ausgew\u00e4hlt werden. Zudem sollten biomechanische Aspekte ber\u00fccksichtigt werden, ob also die Versorgung im Seitenzahnbereich hohen Druckbelastungen oder im Frontzahnbereich vermehrt Biege- und Torsionsbelastungen ausgesetzt ist (Abb.\u20091). Die Geometrie des Pfeilers \u2013 gro\u00dffl\u00e4chig unterst\u00fctzt, kurze St\u00fcmpfe im Seitenzahnbereich oder spitz, kleinfl\u00e4chig und eventuell lange Zahnformen im Frontzahnbereich \u2013 ist bedeutsam f\u00fcr die Belastungssituation. Die Geometrie kann also mitentscheidend f\u00fcr die Auswahl und den Erfolg der Befestigung sein. Ist die Belastung h\u00f6her und treten verst\u00e4rkt Biege-und Torsionssituationen auf, sind adh\u00e4sive Systeme eventuell besser geeignet.<\/p>\n\n\n\n

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