{"id":7101,"date":"2022-08-03T08:31:21","date_gmt":"2022-08-03T06:31:21","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=7101"},"modified":"2022-08-03T08:31:23","modified_gmt":"2022-08-03T06:31:23","slug":"einfache-adhaesive-befestigung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/einfache-adhaesive-befestigung\/","title":{"rendered":"Einfache adh\u00e4sive Befestigung"},"content":{"rendered":"\n

Selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite vereinfachen das Eingliedern indirekter Restaurationen. Bei ihrer Verwendung ist keine Vorbehandlung der Zahnhartsubstanz n\u00f6tig. Zudem verf\u00fcgen selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite \u00fcber ein breites Indikationsspektrum, jedoch muss man im Praxisalltag in einigen F\u00e4llen auf die konventionelle adh\u00e4sive Befestigung zur\u00fcckgreifen. Dies f\u00fchrt dazu, dass die Praxis sowohl ein selbstadh\u00e4sives Befestigungskomposite wie auch ein konventionelles Befestigungssystem vorhalten und der Zahnarzt sich beim Einsetzen f\u00fcr eines entscheiden muss.<\/p>\n\n\n\n

Universelle selbstadh\u00e4sive Befestigungskomposite sind eine interessante L\u00f6sung f\u00fcr dieses Problem. Sie k\u00f6nnen selbstad\u00adh\u00e4siv verwendet werden oder in Kombination mit einem dazugeh\u00f6rigen Primer auch als konventionelles adh\u00e4sives Befestigungskomposit. Die folgenden klinischen F\u00e4lle zeigen die M\u00f6glichkeiten der Anwendung eines universalen selbstadh\u00e4siven Befestigungskomposit (G-CEM ONE, GC). Der erste Fall zeigt das selbstadh\u00e4sive Einsetzen einer monolithischen Zirkonoxid-Br\u00fccke und der zweite Fall das konventionelle adh\u00e4sive Befestigen von zwei Lithiumdisilikat-Inlays (Initial LiSi Press, GC).<\/p>\n\n\n\n

Fall 1: Dreigliedrige monolithische Zirkonoxid-Br\u00fccke<\/strong>
Der wurzelkanalbehandelte Zahn 24 musste aufgrund einer Wurzell\u00e4ngsfraktur extrahiert werden. Es wurde entschieden, die L\u00fccke mit einer dreigliedrigen monolithischen Zirkonoxid-Br\u00fccke zu versorgen. Nach der adh\u00e4siven F\u00fcllungstherapie der Pfeilerz\u00e4hne 23 und 25 erfolgte deren atraumatische Pr\u00e4paration mit einer isogingivalen Hohlkehle.
Nach der Abformung wurde ein Provisorium angefertigt und mit einem eugenolfreien, provisorischen Zement befestigt (Freegenol, GC Europe) und vers\u00e4ubert.
Zum Befestigen der provisorischen Versorgung sollte kein eugenolhaltiger Zement verwendet werden, da Eugenol die Polymerisation und Haftung von Adh\u00e4siven und Kompositen beeintr\u00e4chtigt.
Nach der Fertigstellung der monolithischen Zirkonoxid-Br\u00fccke erfolgte das Einsetzen. Hierzu wurde das Provisorium abgenommen und anschlie\u00dfend alle Reste des Befestigungszements mit Scaler und einem Poliernapf mit Bimsmehlaufschl\u00e4mmung entfernt (Abb. 1). Die Farbwirkung, Passgenauigkeit und die Okklusion der Br\u00fccke wurden \u00fcberpr\u00fcft. Vor dem Einsetzen m\u00fcssen alle zu verklebenden Fl\u00e4chen der Restauration sauber und leicht angeraut sein. Vor allem Speichel haftet, aufgrund seiner Polarit\u00e4t, sehr stark an der Oxidkeramik und muss vor dem Verkleben gr\u00fcndlich entfernt werden. Eine Reinigung mit Alkohol ist ungeeignet und Phosphors\u00e4ure absolut kontraindiziert.
Bei Zirkonoxid erfolgt das Reinigen und Anrauen der Klebeoberfl\u00e4chen, nach der Einprobe, am besten durch Sandstrahlen mit Aluminiumoxidpulver (35\u2009\u00b5m Korngr\u00f6\u00dfe) bei niedrigem Druck (circa 1,5 bar). Idealerweise sollte dies chairside, zum Beispiel mittels Airsonic Mini Sandblaster, (Hager und Werken) stattfinden. Hierf\u00fcr bietet es sich an, die zu bearbeitenden Fl\u00e4chen, wie im vorliegenden Fall, mit einem wasserfesten Filzstift zu markieren (Abb. 2), bevor man diese anschlie\u00dfend sandstrahlt (Abb.\u00a03). Alternativ, wenn die Restauration schon im Labor angeraut wurde, kann man nach der Einprobe auf einen Restaurationsreiniger zur\u00fcckgreifen, zum Beispiel Ivoclean (Ivoclar Vivadent) oder Katana Cleaner (Kuraray Noritake).
Vor dem relativen Trockenlegegen des Arbeitsbereichs, mit Watterolle und Parotispflaster, wurden die Zahnst\u00fcmpfe nochmals gereinigt und anschlie\u00dfend kontrolliert um sicherzustellen, dass diese speichel- und blutfrei waren. Vor dem Einsetzen mit selbstadh\u00e4siven Befestigungskompositen darf das Dentin nicht \u201e\u00fcbertrocknet\u201c sein, sondern sollte seidenmatt feucht erscheinen. Im vorliegenden Fall war ein \u201eRe-wetting\u201c n\u00f6tig. Dazu wurde ein Micro\u00adbrush aus circa 30 cm Entfernung mit Luft- Wasser-Spray benetzt. Mit dem so pr\u00e4parierten Microbrush erfolgte das \u201eRe-wetting\u201c der Z\u00e4hne.
Um eine vorzeitige Lichtpolymerisation des selbstadh\u00e4siven Befestigungskomposits beim Einsetzen zu verhindern, wurde das Umgebungslicht reduziert. Dann erfolgte die Applikation des universellen selbstadh\u00e4siven Befestigungskomposits G-CEM ONE in die Innenfl\u00e4chen der Kronen (Abb. 4) und das Einsetzen der Br\u00fccke mit kr\u00e4ftigem Druck (Abb. 5) .
Zum Vers\u00e4ubern kam die Tack-Cure-Technik zum Einsatz. Hierzu wurde der Lichtleiter des Lichth\u00e4rteger\u00e4tes eine Sekunde \u00fcber den \u00fcbersch\u00fcssigen Zement gef\u00fchrt, bis dieser eine gummiartige Konsistenz erreicht hatte. Die erh\u00e4rteten Zement\u00fcbersch\u00fcsse lie\u00dfen sich einfach mit einem Scaler entfernen (Abb. 6). Das Erreichen der perfekten Konsistenz zum Entfernen der Zement\u00fcbersch\u00fcsse h\u00e4ngt vom verwendeten Lichth\u00e4rteger\u00e4t ab. Deshalb sollte man vorab \u00fcben und ermitteln, welches f\u00fcr diesen Zweck die beste Kombination aus Zeit, Intensit\u00e4t und Entfernung f\u00fcr das verwendete Lichth\u00e4rteger\u00e4ts ist.
Nach dem vollst\u00e4ndigen Entfernen der Zement\u00fcbersch\u00fcsse wurden die Klebefugen, die Okklusions- und Artikulationsbewegungen \u00fcberpr\u00fcft (Abb. 7).<\/p>\n\n\n