{"id":7122,"date":"2022-08-03T08:43:38","date_gmt":"2022-08-03T06:43:38","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=7122"},"modified":"2022-08-31T13:00:49","modified_gmt":"2022-08-31T11:00:49","slug":"wege-zur-stabilen-gingiva","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/wege-zur-stabilen-gingiva\/","title":{"rendered":"Wege zur stabilen Gingiva"},"content":{"rendered":"\n

Sowohl Behandler als auch Patienten stellen hohe Anforderungen an die moderne Implantattherapie. Die Behandlung soll f\u00fcr die Patienten m\u00f6glichst komfortabel und effizient ablaufen, und die Implantatversorgung soll dazu beitragen, dass die periimplant\u00e4ren Gewebestrukturen langfristig erhalten bleiben. Zwei neue Tools, ein individueller PEEK-Gingivaformer plus Abformpfosten, sollen dem Zahnarzt das Weichgewebemanagement erleichtern.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Dank der neuen individuellen Dedicam PEEK-Gingivaformer und Abformpfosten (Camlog) er\u00f6ffnen sich \u2013 je nach Anwenderpr\u00e4ferenz und Infrastruktur des behandelnden Teams \u2013 neue M\u00f6glichkeiten f\u00fcr ein naturkonformes Emergenzprofil, und das \u00fcber unterschiedliche Wege.
Das anatomische Emergenzprofil kann, den Prinzipien des Backward Plannings folgend, schon bei der Implantatplanung festgelegt werden. Oder es erfolgt bei der Implantationssitzung vor dem Weichgewebeverschluss ein Intraoralscan der Implantatposition, um das Design gewebe-unterst\u00fctzend zu gestalten. Dabei kann das Emergenzprofil anhand der Anforderungen an den Gingivaformer entweder direkt vom Anwender \u2013 in der Praxis oder dem Labor \u2013 oder vom Dedicam Scan & Design Service konstruiert werden.
Das gew\u00e4hlte Design kann ohne jeden Aufwand f\u00fcr den Kunden auf den Abformpfosten \u00fcbertragen werden, sodass aus ein und demselben Datensatz der Gingivaformer und der Abformpfosten hergestellt werden k\u00f6nnen. Folglich sind die Gingivaformer einzeln oder im Set mit einem Abformpfosten bestellbar. Die Abformpfosten sind sowohl f\u00fcr die offene als auch die geschlossene Abformtechnik verf\u00fcgbar.
Nach der Ausheilung des Weichgewebes findet der prothetisch t\u00e4tige Zahnarzt eine anatomisch ausgeformte Mukosa vor, die mithilfe des formkongruenten Abformpfostens ohne Mehraufwand im analogen Verfahren in das Labor transferiert wird. Der ausgeformte Sulkus enth\u00e4lt Informationen, die zum Anfertigen individueller \u00e4sthetischer Versorgungen notwendig sind. Somit ist der Fertigungsprozess bis zum Eingliedern der finalen Prothetik wesentlich erleichtert, was sich auch auf den Patientenkomfort positiv auswirkt.<\/p>\n\n\n\n

Herr Dr. Herzberg, wie gelingt es mit den individuellen PEEK-Gingivaformern und Abform\u00adpfosten, ein anatomisches Emergenz\u00adprofil auszuformen?<\/strong>
Ein korrekt gestaltetes Emergenzprofil ist die Vorraussetzung f\u00fcr gesunde, langfristig stabile periimplant\u00e4re Verh\u00e4ltnisse und ein wichtiger Faktor zur Vermeidung einer Periimplantitis.
Wir arbeiten seit rund 18 Monaten mit den individuellen PEEK-Gingivaformern und den PEEK-Abformpfosten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der pr\u00e4zisen \u00dcbertragung des ausgeformten Emergenzprofils in das Dentallabor. In verschiedenen Studien wurde gezeigt, dass dies mit den bekannten, standardisierten Abformpfosten nicht m\u00f6glich ist, da das Weichgewebe unmittelbar nach Entfernung des Gingivaformers kollabiert und eine korrekte \u00dcbertragung unm\u00f6glich macht. Man ben\u00f6tigt beim Einsatz individueller Gingivaformer also auch entsprechende Abformpfosten. F\u00fcr den Einsatz der PEEK-Gingivaformer und Abformpfosten bieten sich verschiedene Behandlungsabl\u00e4ufe an:
In der \u201ekonventionellen\u201c Variante erfolgt wie \u00fcblich die Freilegung des Implantats und eine Abfomung mittels standardisiertem Abfompfosten. Im Anschluss wird ein standardisierter Gingivaformer eingebracht. Die Digitalisierung des Modells und die Herstellung des PEEK-Gingivaformers und PEEK-Abformpfostens kann je nach Absprache im Dentallabor oder direkt bei Dedicam erfolgen. In einem zweiten, zus\u00e4tzlichen Behandlungsschritt wird dann der individuelle PEEK-Gingivaformer eingegliedert. Nach entsprechender Ausheilung und Ausformung, erfolgt dann die Abformung und \u00dcbertragung des optimierten Emergenzprofils mit dem formkongruenten PEEK-Abformpfosten. Diese Vorgehensweise erfordert zwar einen geringen zeitlichen und finanziellen Mehraufwand, bietet jedoch dem Behandelnden eine deutliche Verbesserung der periimplant\u00e4ren Weichgewebe, ohne bekannte Abl\u00e4ufe in der Praxis \u00e4ndern zu m\u00fcssen \u2013 der perfekte Einstieg in die Digitialisierung.
Eine Alternative Vorgehensweise, die auch in unserer Praxis angewendet wird, ist die Indexierung der Implantatposition direkt w\u00e4hrend der Implantation. Dies kann sowohl konventionell mittels spezieller Schienen zur Fixierung der Implantatposition, oder digitial mittels Intaoralscanner und spezieller Scan-Abutments erfolgen. Da in diesem Fall die exakte Implantatposition bereits zum Zeitpunkt der Implantation bekannt ist, kann schon w\u00e4hrend der Einheilphase des Implantats die Planung des Emergenzprofils und die Herstellung des PEEK-Gingivaformers erfolgen. Die Eingliederung des individuellen Gingivaformers kann dann direkt zur Freilegung erfolgen. Durch dieses Vorgehen werden die Behandlungszeiten und auch die Kosten gegen\u00fcber dem vorgenannten Ablauf reduziert.<\/p>\n\n\n