{"id":7406,"date":"2022-09-29T08:29:57","date_gmt":"2022-09-29T06:29:57","guid":{"rendered":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/?p=7406"},"modified":"2022-09-30T14:59:28","modified_gmt":"2022-09-30T12:59:28","slug":"sauber-verklebt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/teamwork-zahnmedizin.de\/sauber-verklebt\/","title":{"rendered":"Sauber verklebt"},"content":{"rendered":"\n

\u00c4sthetische Behandlungskonzepte erfordern neben entsprechenden Restaurationsmaterialien auch Produkte, die eine \u00e4sthetische und langzeitstabile Befestigung unterst\u00fctzen. Der Autor beschreibt sein Vorgehen bei der adh\u00e4siven Befestigung eines vollkeramischen Zahnersatzes und legt hierbei insbesondere den Fokus auf die gr\u00fcndlich gereinigte Zahn- und Ger\u00fcstoberfl\u00e4che als Grundlage f\u00fcr den stabilen Haftverbund. Er nutzt hierf\u00fcr einen universellen Spezialreiniger und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Bei einer definitiven Befestigung von metallfreiem, festsitzendem Zahnersatz ist in der Regel eine Einprobe erforderlich. Diese erfolgt oft mit glycerinbasierten Try-in-Pasten, die eine \u00dcberpr\u00fcfung der Farbwirkung des Befestigungskomposits erm\u00f6glichen. W\u00e4hrend der Einprobe l\u00e4sst sich die Kontamination der Klebefl\u00e4chen einer Restauration sowie des pr\u00e4parierten Zahns mit Blut und Speichel kaum vermeiden. Diese Verunreinigungen sind vor der Applikation des adh\u00e4siven Befestigungssystems zu entfernen. Sowohl die Oberfl\u00e4chen der Keramik als auch die pr\u00e4parierte Zahnhartsubstanz m\u00fcssen frei von bakterieller Plaque und anderen Verunreinigungen sein. Nur so l\u00e4sst sich eine starke sowie langfristig zuverl\u00e4ssige Haftung der adh\u00e4siv befestigten Restauration sicherstellen.<\/p>\n\n\n\n

Reinigung keramischer Klebefl\u00e4chen nach der Einprobe<\/strong>
Die Einprobe metallfreier Restaurationen erm\u00f6glicht es, die Randpassung sowie \u2013 speziell bei d\u00fcnnen Veneers \u2013 den Einfluss zu \u00fcberpr\u00fcfen, den das gew\u00e4hlte Befestigungskomposit auf die Farbwirkung der finalen Versorgung hat. \u00c4sthetische Eigenschaften d\u00fcnner Veneers, speziell der Farbwert, h\u00e4ngen von unterschiedlichen Faktoren ab. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Farbe des Befestigungskomposits, das unter der oft hauchd\u00fcnnen Keramikversorgung zum Einsatz kommt. Um die Farbauswahl zu vereinfachen und das Ergebnis vorab simulieren zu k\u00f6nnen, bieten viele Hersteller glycerinbasierte Pasten an, die farblich mit den Farbvarianten des verwendeten Befestigungskomposits \u00fcbereinstimmen (Abb. 1).
\u00dcber eine Einprobe vor der adh\u00e4siven Eingliederung l\u00e4sst sich das farblich am besten passende Befestigungsmaterial ausw\u00e4hlen. Die Glycerinpasten sind grunds\u00e4tzlich hydrophil und nach der Einprobe leicht mit Luft-Wasser-Spray zu entfernen. Einige Fremdstoffe wie Speichel, Blut und Sulkusfl\u00fcssigkeit k\u00f6nnen jedoch auf den Oberfl\u00e4chen verbleiben und dort die Haftfestigkeit von adh\u00e4siven Befestigungssystemen negativ beeinflussen. Das Sandstrahlen verunreinigter Oberfl\u00e4chen galt bislang als die beste Option zur restlosen Entfernung der Fremdstoffe, allerdings fehlt es in einigen Praxen an Sandstrahlger\u00e4ten. Aus diesem Grund hat Kuraray Noritake Katana Cleaner entwickelt..
Die dekontaminierende Reinigungsl\u00f6sung entfernt Verunreinigungen auf den Klebefl\u00e4chen metallfreier Restaurationen nach der Einprobe vollst\u00e4ndig. Die saubere keramische Klebefl\u00e4che ist Voraussetzung f\u00fcr eine mikromechanische Haftung sowie eine chemische Haftungsreaktion zwischen einem 10-MDP enthaltenden Primer und einer Klebefl\u00e4che aus Zirkonoxid. Sowohl die keramische Klebefl\u00e4che als auch die Zahnhartsubstanz m\u00fcssen gr\u00fcndlich gereinigt sein.<\/p>\n\n\n\n

Reinigung der pr\u00e4parierten Zahnhartsubstanz<\/strong>
Auch die als Klebefl\u00e4che fungierende Zahnhartsubstanz muss vor der Eingliederung metallfreier Restaurationen sauber sein. Hierf\u00fcr eignet sich das Abstrahlen mit einem substanzschonenden Prophylaxepulver, beispielsweise auf Basis von Erythritol. Ziel dieses Vorgangs sollte nicht die Schaffung einer st\u00e4rker retentiven Oberfl\u00e4che sein, sondern die Entfernung des oralen Biofilms vor der adh\u00e4siven Befestigung. Die meisten metallfreien Restaurationen haben supragingival angelegte Pr\u00e4parationsgrenzen, die eine absolute Trockenlegung mit Kofferdam erm\u00f6glichen. Im klinischen Alltag kommt es jedoch vor, dass Pr\u00e4parationsgrenzen, zumindest teilweise, subgingival liegen. Das ist beispielsweise bei Veneer-Pr\u00e4parationen der Fall, mit denen ein Diastema\u2027schluss oder das Schlie\u00dfen zervikaler schwarzer Dreiecke im Frontzahnbereich angestrebt wird (Abb. 2 bis 4). In diesen klinischen Situationen kann die Kofferdam-Anwendung zur Herausforderung werden. Zudem w\u00e4re bei Anwendung von Pulverstrahlger\u00e4ten das Risiko erh\u00f6ht, Blutungen im Bereich des parodontalen Weichgewebes zu forcieren. Blutungen in der N\u00e4he der zervikalen Pr\u00e4parationsgrenze vor der adh\u00e4siven Eingliederung einer metallfreien Restauration k\u00f6nnen einen negativen Einfluss auf den dichten Randschluss zwischen Restauration und Pr\u00e4paration haben. Unter anderem ist es in diesen Situationen angebracht, die Reinigung mit einer Reinigungsl\u00f6sung anstelle eines Pulverstrahlger\u00e4ts vorzunehmen (Abb. 5 bis 7).<\/p>\n\n\n