Bericht

Marketing

01.02.23

Machen Sie sich Gedanken

Medizinisches Personal finden und binden

Arbeitgebermarke, Arbeitskräfte, digitales Profil, Fachkräftemangel, Generation Z, Praxismarketing, Zahnheilkunde

Fabian Engelhardt

Der Fachkräftemangel in Deutschland schreitet weiter unaufhaltsam voran. Laut Institut der deutschen Wirtschaft liegt die sogenannte Fachkräftelücke im Zwölf-Monats-Durchschnitt von Juli 2021 bis Juli 2022 für qualifizierte Arbeitskräfte über alle Berufe hinweg bei 537.923 Stellen. So ist es nicht verwunderlich, dass auch in der Zahnheilkunde medizinisches Personal an allen Ecken und Enden fehlt.

Zudem ist in der nächsten Zeit eher mit einer Verschärfung des Wettbewerbs um das medizinische Fachpersonal zu rechnen. Eine Entspannung des Arbeitsmarktes liegt in weiter Ferne. Daher sollten Zahnarztpraxen sofort handeln und ein Employer Branding aufbauen. Für den Start heißt es daher: Machen Sie sich Gedanken!

Zukünftig als attraktiver Arbeitgeber positionieren
Das Gabler Wirtschaftslexikon definiert Employer Branding als den Aufbau und die Pflege des Unternehmens, also der eigenen Praxis, als Arbeitgebermarke. Einfacher ausgedrückt: Das Praxismarketing ist gezielt darauf auszurichten, neues medizinisches Personal zu akquirieren. Wichtig ist, Begeisterung für die eigene Praxis zu schaffen und aufzuzeigen, warum diese vor Ort der beste Arbeitgeber in der Zahnheilkunde ist.

Weiterer Schritt: Werden Sie sichtbar!
Eine eigene, datenschutzkonforme und authentische Praxishomepage ist heutzutage selbstverständlich. Ebenso ist ein Termin-Online-Buchungs-System für Patienten mittlerweile unverzichtbar. Sollten diese beiden Punkte noch nicht erfüllt sein, muss umgehend gehandelt werden. Ansonsten hat es keinen Sinn, mit dem Aufbau eines Employer Brandings weiterzumachen.

Potenzielle Arbeitnehmer analysieren mittlerweile zuerst das digitale Profil der Praxis im Netz. Gerade die Generationen Y und Z sind überwiegend gewohnt, digital zu arbeiten. Patientenakten und Terminbücher in Papierform passen nicht zu dieser bevorzugten Arbeitsweise. Schließlich führt die Terminvergabe in Zahnarztpraxen häufig zu immensem Stress und damit zu einer psychischen Belastung bei den Angestellten.

Praxistipp: Denken Sie daran ein Google-My-Business-Profil anzulegen und fortlaufend zu pflegen. Ebenso sollten Sie ab sofort Bewertungen von Ihren Patienten sammeln.

Zeigen Sie sich und Ihre Werte wahrheitsgemäß!
Nun gilt es, die Praxis-Homepage um den Punkt „Employer Branding“ zu erweitern. Die Unterseite sollte ein klares Profil der Praxis aufweisen:

  • Wer sind Sie?
  • Wofür stehen Sie?
  • Welche Werte haben Sie?
  • Was dürfen Mitarbeiter von Ihnen erwarten?
  • Welche Leistungsanreize, wie Tankgutscheine, bAV, betriebliche Krankenversicherung et cetera gibt es?
  • Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal?

Besonders wichtig ist, die Homepage mit echten, professionellen Bildern des gesamten Praxisteams auszustatten, so dass ein wahrheitsgemäßer, authentischer Eindruck entsteht. Stockfotos und Bilder, die nicht der Wahrheit entsprechen, fallen Ihnen spätestens im Vorstellungsgespräch mit Bewerbern auf die Füße.

Personal wird auf den falschen Kanälen gesucht
Leider setzen Praxisinhaber weiterhin überwiegend auf klassische Wege bei der Personalsuche. Heute sind Stellenanzeigen in lokalen Zeitungen, eine Listung bei der Bundesagentur für Arbeit sowie ein Inserat in einer Jobbörse mit einer vermeintlich großen Reichweite alleine nicht mehr zielführend.

Vielmehr geht es darum, im Vorfeld genau zu überlegen, auf welchen Kanälen potenzielle neue Mitarbeiter unterwegs und damit für die eigene Praxis, als neuen Arbeitgeber, erreichbar sind. Hierbei spielen insbesondere Social Media Plattformen, wie etwa Instagram eine entscheidende Rolle. Auszubildende, Zahnmedizinstudierende sowie junge zahnmedizinische Fachangestellte sind heutzutage eher über diese Kanäle erreichbar.

Praxistipp: Werfen Sie kein Geld zum Fenster raus. Prüfen Sie genau, auf welchem Kanal Ihre Zielgruppe unterwegs ist und investieren Sie somit an der richtigen Stelle.

Es gibt jedoch einen Haken. Bis etwa auf Instagram ein Praxisprofil mit vielen Abonnenten und somit eine große Reichweite aufgebaut ist, vergeht sehr viel Zeit. Zeiträume von Monaten bis hin zu Jahren sind keine Seltenheit. Schließlich gilt es, Inhalte für die Zielgruppe zu definieren, aufzubereiten und in der Regel 2 bis 3-mal pro Woche zu posten. Verfügt jemand in der Praxis über die Ausbildung, das Knowhow und die Zeit hierfür? Vermutlich nicht. Daher ist es unabdingbar, einen qualifizierten Partner zu suchen, der auf Basis des Praxis-Profils auf der Homepage Stellenanzeigen konzipiert und über die entsprechenden Kanäle direkt an die gewünschte Zielgruppe ausspielt. Es ist genau zu prüfen, welcher Partner für welche offene Stelle ausgewählt wird. Eine große Reichweite im Bereich der ZFA’s heißt nicht automatisch, dass dieser Partner über eine ebenso große Reichweite bei Vorbereitungsassistenten verfügt. Vor Vertragsabschluss sollten Zahlen, Daten und Fakten sowie Erfolgsgeschichten vorgelegt werden können. So können Fehlentscheidungen vermieden werden. Hierzu zählen auch unbedingt zwei bis drei Vergleichsangebote.

Bei der Suche nach Vorbereitungsassistenten oder angestellten Zahnärzten empfiehlt sich unter anderem die Jobbörse von www.jungmediziner.de. Auf dieser Plattform sind die aufgeführten Zielgruppen ohne Streuverluste zu einem fairen Preis vertreten.

Die eigene Homepage immer im Fokus halten!
Bei allen Aktivitäten ist zu beachten, dass jede Stellenanzeige, die im Internet oder auf Social-Media-Kanälen ausgespielt wird, immer wieder zur Arbeitgeberseite auf der eigenen Praxishomepage verweist. So kann letztlich genau gemessen werden, über welchen Kanal welche Bewerbung eingegangen ist. Das erleichtert die Steuerung, in welche Kanäle künftig finanzielle Mittel gesteckt werden.

Fazit: Erst denken, dann handeln
Derzeit liefern sich Arbeitgeber in der Zahnheilkunde ein Hauen und Stechen um das medizinische Personal. Daher ist es wichtig, im eigenen Sinne zunächst klar zu definieren wie die Praxis als Arbeitgeber nach außen hin auftreten möchte beziehungsweise wird und welche Werte vertreten werden. So kommt man aus dem Hamsterrad der immer weiter steigenden Gehaltsforderungen der Arbeitnehmer heraus. Doch es gilt daran zu denken: Es gibt nur einen Versuch. Daher muss der erste Eindruck nahezu perfekt sein.

Fabian Engelhardt ist geschäftsführender Gesellschafter der Beratungsgemeinschaft für Ärzte und Zahnärzte GmbH. Zudem ist er studierter Innovationsmanager M.A., Mitglied im Bundesverband Freier Sachverständiger e.V. (BVFS) für die Bewertung von Arzt- und Zahnarztpraxen, MVZ-Geschäftsführer (IHK) und Gesellschafter bei Mediorbis.

Kontakt
Fabian Engelhardt
Beratungsgemeinschaft für Ärzte und Zahnärzte GmbH
Wörthstraße 13
97082 Würzburg
Fon +49 931 79 70 90
fabian.engelhardt@baz.de
www.baz-finanzen.de

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